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23.12.2014 | Kommunikation und Videokonferenzen, Polizei und Rettungsdienste

Wenn es brennt, klingelt das Handy

Die Freiwillige Feuerwehr in Merching setzt zusätzlich auf einen SMS-Alarm, um die Feuerwehrmannschaft über einen Einsatz zu informieren. Sobald ein Alarm von der integrierten Leitstelle in Augsburg im Feuerwehrhaus Merching eingeht, wird das Signal über eine Softwareschnittstelle an die TextAnywhere-Cloud weiter geleitet und geht dann in Sekundenbruchteilen als Textnachricht bei den jeweiligen Empfängern ein. Auf Grund ihrer Zuverlässigkeit soll die SMS so für eine ausreichende Einsatzstärke bei einem Notfall sorgen.

Im Gegensatz zu einer Berufsfeuerwehr, die immer eine einsatzbereite Wachmannschaft bereithält, befinden sich Mitglieder einer Freiwilligen Feuerwehr bei einem Alarm an verschiedenen Örtlichkeiten, zum Beispiel zu Hause oder am Arbeitsplatz. Daher müssen sich die Mitglieder so schnell wie möglich informiert werden, um sich so schnell wie möglich zur Feuerwache oder zu einem vereinbarten Treffpunkt zu begeben. Der Text lautet dann: „Alarm für die FF Merching – Mittwoch, 23. Juli 2014 15:53 Uhr“

„Im Notfall geht es oft um Sekunden. Die schnelle und zuverlässige Information unserer Mannschaft hat daher absolute Priorität“, erklärt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Merching Michael Alt. „Viele unserer Mitglieder tragen einen Funkwecker an ihrem Gürtel und erhalten einen Funkalarm, sobald ein Alarm über die integrierte Leitstelle in Augsburg eingeht. Da jedoch nicht alle Mitglieder einen Funkwecker besitzen und der Funkempfang an manchen Orten schlecht ist, haben wir uns vor einigen Jahren für einen SMS-Alarm entschieden, der zusätzliche Sicherheit geben soll,“ so Kommandant Alt weiter.

Hardware-Lösung war unpraktikabel

Zunächst gestaltete man die SMS-Alarmierung über eine konventionelle Hardwarelösung. Jedoch stellten sich bei dieser Lösung schnell Nachteile ein. Erstens verschickt ein GSM-basiertes Alarmgerät die Textnachrichten wie bei einem Handy nacheinander (sequentiell). Dies kann dazu führen, dass die SMS mit großer Zeitverzögerung bei den Empfängern eintreffen, was bei der Freiwilligen Feuerwehr Merching mit seinen ca. 60 alarmierten Mitgliedern wertvolle Sekunden oder im schlimmsten Fall Minuten kosten kann. Zweitens gestaltet sich das Einpflegen von Telefonnummern als kompliziert und zeitaufwändig. Drittens treten auf Grund der in das Alarmgerät eingebauten SIM-Karte ähnlich hohe Mobilfunkgebühren wie bei einem Handy auf.

SMS über TextAnywhere-Cloud 

Seit Frühjahr 2014 werden die Alarm-Nachrichten bei der Freiwilligen Feuerwehr Merching online über die SMS-Cloud von TextAnywhere versendet. Das System wurde von Feuerwehrmitglied und Software-Entwickler Anton Schegg eingerichtet und bedient ebenfalls die Nachbargemeinde Steinach mit 25 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. Dazu wird das Signal der Leitstelle an einen PC gesendet, auf dem ein von Schegg selbst entwickeltes Stück Software läuft, das dann mit den TextAnywhere-Servern kommuniziert. Innerhalb von Sekundenbruchteilen verschickt der SMS-Dienstleister dann die Alarm-SMS an die in der Software gespeicherte Telefonnummernliste – ganz ohne Zeitverzögerung.

„Die Implementierung des Online-SMS-Versands gestaltete sich sehr einfach, da TextAnywhere auf seiner Webseite vorgefertigte Software-Stücke [1] in verschiedenen Programmiersprachen zur Verfügung stellt, welche den automatischen Versand aus einer Software ermöglichen“, erklärt Anton Schegg. „Da die SMS jetzt online versendet werden und somit die SIM-Karte wegfällt, fallen weniger SMS-Gebühren im Vergleich zur vorigen Hardware-Lösung an. Außerdem kann ich die Telefondaten unserer Mitglieder Software-seitig viel leichter einpflegen.“