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16.12.2014 | Moderner Staat, Verwaltungsmodernisierung

ITDZ Berlin und TU Berlin arbeiten gemeinsam an Lösungen für eine sichere und moderne Verwaltung

Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) und das DAI-Labor der Technischen Universität Berlin arbeiten gemeinsam daran, die Arbeitsprozesse der öffentlichen Verwaltung Berlins zu vereinfachen. Dafür sollen deren Geschäftsvorgänge zunehmend modernisiert und gleichzeitig sicher und effizient gestaltet werden. Beide Partner haben sich hierfür zu der Forschungskooperation „Intelligente Dienste für Bürger und Behörden“ (IDBB) zusammengeschlossen und unterzeichneten dazu einen Kooperationsvertrag über 5 Jahre Laufzeit.

(v.l.n.r.): Professor Dr. Christian Thomson, Präsident TU Berlin, Konrad Kandziora, Vorstand ITDZ Berlin, Professor Dr. Dr. hc. Sahin Albayrak, Leiter DAI-Labor; Quelle: DAI-Labor

„Potentiale sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft“

Andreas Statzkowski, IT-Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport, lobt die Arbeit des IDBB und betont vor allem auch das Potenzial der Forschungsergebnisse für die Verwaltung: „Online-Verfahren sind in Berlin bereits vielfältig im Einsatz und werden stark nachgefragt. Die Nutzerzahlen bestätigen uns die Relevanz des Themas. Die Forschungskooperation IDBB hat gute Ergebnisse hervorgebracht, welche auch bereits von der Berliner Verwaltung genutzt werden. Aber die Potentiale sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport wird das Thema weiter vorantreiben.“

Aktuell werden zwei Dienste, die im bisherigen Rahmen von IDBB entstanden sind, in der Berliner Verwaltung genutzt: Das Wissensmanagementsystem PIA Enterprise und die elektronische Umlaufmappe. Professor Sahin Albayrak, Leiter des DAI-Labor, sieht darin den Erfolg der Zusammenarbeit: „Zwei Leuchtturmprojekte aus unserer Forschung und Entwicklung haben bereits den Weg in die Anwendung bei den Berliner Verwaltungsämtern gefunden. Das bestätigt die Notwendigkeit und vor allem den praktischen Nutzen unserer Arbeit für die Behörden und somit auch für die Bürgerinnen und Bürger Berlins“.

Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin: „Als zentraler IT-Dienstleister für die Berliner Verwaltung sind wir ständig bestrebt, die Arbeitsprozesse für die öffentlichen Verwaltungen unter Berücksichtigung aller Sicherheitsstandards zu verbessern. Mit PIA und der elektronischen Umlaufmappe haben wir einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht“.

Berlin auf dem Weg zur papierlosen Verwaltung

Das Wissensmanagementsystem PIA Enterprise, ein persönlicher Informationsassistent, bietet einheitlichen Zugang zu Informationen aus verschiedenen Quellen, unter der Berücksichtigung von Rechten und dem Schutz der Privatsphäre. PIA unterstützt die Beschäftigten der Berliner Verwaltung bei der Suche nach internen und externen Informationen im Berliner Landesnetz. Die elektronische Umlaufmappe ist ein wichtiger Schritt hin zur papierlosen Verwaltung. Sie ermöglicht beispielsweise die Angabe von mehr als nur einer Person je Zeichnungsschritt. Diese Personen erhalten die digitale Umlaufmappe dann gleichzeitig zur Zeichnung oder Kenntnisnahme. Dadurch können Prozesse erheblich beschleunigt werden.

Grundlage der Zusammenarbeit des DAI-Labors und des ITDZ Berlins bildet die bereits seit 2009 bestehende Kooperation im Rahmen des eigens dafür gegründeten Fachzentrums IDBB. Die öffentlichen Verwaltungen sind stetig bestrebt,  sowohl ihre Kommunikation untereinander, als auch die Dienstleistungen für die Bürger zu verbessern. Um dem Land Berlin Lösungen anzubieten, bringt das ITDZ Berlin seine Kompetenz als der zentrale IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung und das DAI-Labor seine Expertise als wissenschaftlicher Partner ein.

Die Vertragsunterzeichnung fand im Rahmen einer vom DAI-Labor organisierten Veranstaltung unter dem Titel „Forschungskooperation mit Weitblick“ statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurden die bisher erreichten Ergebnisse der Kooperation gezeigt. Dazu waren viele Gäste aus Politik, Industrie und Wissenschaft anwesend.

Künftig soll der Forschungsschwerpunkt unter anderem auf semantisch sprachorientierten Dialogsystemen liegen, die es erlauben, durch Spracheingaben in Kombination mit multimodalen Techniken ein intelligentes System zu entwickeln, das Fragen oder Probleme eines Nutzers selbstständig beantworten kann.