Public Manager
12.08.2014 | Allgemeine Meldungen, Verwaltungsorganisation

Die Kommunikation in den Büros läuft oft nicht rund

40 Prozent der Personalleiter beobachten, dass jüngere und ältere Beschäftigte zumindest gelegentlich aneinander vorbeireden. Probleme ergeben sich vor allem in der Welt der digitalen Kommunikation. Die Mehrzahl der Führungskräfte setzt daher auf die verbindende Wirkung der persönlichen Begegnung vor Ort. Allerdings gibt es auch hier noch einiges zu tun.

Nur 49 Prozent der Beschäftigten glauben, dass ihre derzeitigen Arbeitsplätze gut dazu geeignet sind, die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Kollegen zu unterstützen. Dies zeigen die Ergebnisse aus zwei Telefonbefragungen im Auftrag des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel. Befragt wurden 450 Personalleiter und Geschäftsführer mit direkter Personalverantwortung sowie 1.003 Beschäftigte im Bürobereich.

Kommunikationsprobleme haben viele Ursachen

Jüngere Arbeitnehmer tendieren dazu, ihre Fragen über digitale Plattformen an möglichst viele Personen zu richten. Aus dem privaten Bereich sind sie gewohnt, so schnell Antworten zu erhalten und die richtigen Gesprächspartner ausfindig zu machen. Ihre älteren Kollegen bevorzugen dagegen meist die gezielte Ansprache einzelner Kollegen am Telefon oder per Mail. Vor allem in größeren Unternehmen bewegen sich die Arbeitnehmer unterschiedlichen Alters so immer wieder in getrennten Kommunikationswelten. Die Wahl unterschiedlicher Kanäle ist aber nicht der einzige Auslöser für Probleme in der Zusammenarbeit. Die im Rahmen der bso-Studie befragten Personalleiter berichten auch von Missverständnissen aufgrund unterschiedlicher Ausdrucksweisen. So stößt mancher Arbeitnehmer unter 30 Jahren mit seinen direkt formulierten Wünschen bei älteren Kollegen auf Ablehnung. Die Nachwuchskräfte selbst zeigen sich wiederum genervt von den Erklärungen der mittleren Generation der 30- bis 50-Jährigen. Deren Kommunikation fällt nach Einschätzung der Personalverantwortlichen oft recht zeitraubend und weitschweifig aus. Bei immerhin 12 Prozent aller Unternehmen führt diese Mischung aus unterschiedlichen Kommunikationswegen und generationentypischen Ausdrucksweisen immer wieder zu Reibungsverlusten in der Zusammenarbeit.

Hohe Erwartungen an das Arbeitsumfeld

Um dies zu verhindern setzen die meisten Arbeitgeber auf mehr persönlichen Austausch zwischen jüngeren und älteren Arbeitnehmern. Dafür gilt es geeignete Orte zu schaffen, die von allen Beschäftigten gerne genutzt werden. So verwundert es nicht, dass sich inzwischen zwei Drittel aller Personalleiter in Entscheidungen um die Einrichtung der Büroarbeitsplätze einmischen. Tatsächlich scheint es auch noch einiges zu tun zu geben. Denn obwohl sich neun von zehn Beschäftigten an ihrem Arbeitsplatz verhältnismäßig wohlfühlen, sind nur wenige Befragte rundum zufrieden. Die Hälfte könnte sich vorstellen, dass mehr getan wird, um die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit den Kollegen zu unterstützen und 21 Prozent meinen, dass für die Erhaltung ihrer Gesundheit eine bessere Einrichtung dringend erforderlich wäre. Gerade einmal knapp die Hälfte der Arbeitnehmer gibt an, dass der Stil der Einrichtung zu ihrem Unternehmen passt. „Das bestätigt unseren Eindruck, dass sich viele Arbeitgeber nicht bewusst sind, wie ihre Büros auf die Beschäftigten wirken und welchen Einfluss sie auf deren Leistung haben“, kommentiert der bso-Vorsitzende Hendrik Hund die Ergebnisse der Befragung. Deshalb empfiehlt er genauer hinzusehen: „Oftmals trügt der eigene Eindruck. Was man selbst als passend empfindet, muss es nicht unbedingt sein. Es lohnt sich, Mitarbeiter zu befragen und kompetente Beratung einzuholen.“

Neben den zitierten Ergebnissen beleuchtet die bso-Studie 2013/14, organisatorische Fragen sowie die Verbreitung und Chancen non-territorialer Arbeit. Alle Ergebnisse der aktuellen Befragungen können heruntergeladen werden (siehe Link).