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29.10.2013 | Abfallwirtschaft, Allgemeine Meldungen, Reinigung

Stadtreinigung in der Laubschlacht

Das Sturmtief "Christian" hat heute Nacht das Laub von den Bäumen gefegt. Jetzt fegt die Stadtreinigung Hamburg das Laub von den Straßen, denn nasses Laub bedeutet Rutschgefahr für Fußgänger, Rad- und Autofahrer.

Deshalb arbeiten die mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Reinigungsdienstes der Stadtreinigung Hamburg mit Hochdruck daran, die bis zu 15.000 Tonnen (t) Laub der rund 250.000 Hamburger Straßenbäume zu beseitigen.

Die SRH setzt zur Laubbeseitigung ein

  • 113 Elektro-Blasgeräte, Leistung: 750 W (1 PS), Gewicht 2,6 Kilo, Luftgeschwindigkeit bis zu 220 km/h, mit einer separaten Lithium-Ionen Batterie, die mit Tragegurt auf dem Rücken getragen wird, Schallpegel: 80 dB(A) (die noch vorhandenen kraftstoffbetriebenen Blasgeräte werden bis Mitte Dezember eingezogen)
  • 12 Spezial-Container mit Saugrüsseln, Saugschlauch Durchmesser: 35 cm, Leistung: 47 kW (61 PS), Luftgeschwindigkeit: bis zu 230 km/h, Containergröße: 26 bis 30 Kubikmeter
  • 19 Sauggeräte als Anhänger für Klein-Lkw, Saugschlauch Durchmesser: 20 cm, Leistung: 8,1 kW (10,5 PS)
  • 35 große Kehrmaschinen, Fassungsvermögen: 6 Kubikmeter, Leistung des Aufbaumotors: 103 kW (134 PS) für alle Aufbauten (auch Hydraulik etc.), Saugschlauch Durchmesser: 20 cm
  • 36 kleine Gehwegkehrmaschinen, Fassungsvermögen: 1,1 bis 1,8 Kubikmeter, Einsatz hauptsächlich auf Gehwegen, keine Saugvorrichtung
  • 95 Klein-Lkw, Doppelkabiner und Einzelkabiner mit Platz für bis zu sechs Personen, Kipper-Pritsche, Fassungsvermögen: rund 10 Kubikmeter  

Die letzten kraftstoffbetriebenen Blasgeräte ersetzt die SRH bis Mitte Dezember durch Elektro-Blasgeräte, die deutlich leiser im Betrieb sind. Die Blasgeräte sorgen dafür, dass das herumliegende Laub schnell von den Gehwegen kommt. Schnelligkeit ist gerade im Herbst wichtig, weil insbesondere nasses Laub sehr rutschig und damit zu einer Gefahr für den Fußgänger- und Radverkehr werden kann. Zudem gilt es, das Laub möglichst noch vor dem ersten Frost einzusammeln.

Im eigenen Garten ist die maschinelle Laubbeseitigung nicht sinnvoll, zumal hier auch häufig Laubsauger eingesetzt werden, die das Laub einschließlich der Kleinlebewesen aufsaugen und häckseln.

Die jährliche Laubmenge zwischen 12.000 und 15.000 Tonnen (t) reicht, um rund 300.000 Standard-Mülltonnen (120 Liter) zu füllen. Würde man diese Tonnen aufeinander stellen, wäre der entstandene Turm rund 32-mal so hoch wie der Mount Everest, der mit 8.848 Metern höchste Berg der Erde. Nebeneinandergestellt reichten die mit Laub gefüllten Mülltonnen von Hamburg bis nach Hannover.

Was geschieht mit dem Laub?

Laub wird in einer Spezialanlage der Firma ETH Umwelttechnik in Hamburg-Veddel in einer Aufbereitungsanlage gereinigt, zu Pellets verpresst, mit Mineralien angereichert und in der Landwirtschaft als Bodenverbesserer eingesetzt

Wer muss das Laub wo entfernen?

Überall dort, wo die SRH das ganze Jahr über gegen Gebühr den Gehweg reinigt (rund 7.300 Kilometer Fahrbahnreinigungsstrecke und 3.200 Kilometer Gehwege in Hamburg), entfernt sie auch im Herbst das anfallende Laub. Anwohner, die ihren Gehweg selbst reinigen (rund 3.200 Kilometer), müssen Laub auf den Gehwegen allerdings auf eigene Kosten entsorgen. Dabei ist es unwichtig, woher das Laub auf den Gehwegen stammt: Auch Laub, das von "städtischen" Bäumen auf den Gehweg fällt, müssen die reinigungsverpflichteten Anwohner entsorgen. Dort, wo die Stadtreinigung die Gehwege gegen Gebühr reinigt, sammelt und entsorgt sie auch das Laub.

Anwohner, die Laub am Fahrbahnrand oder in Rinnsteinen ablagern, handeln ordnungswidrig, denn bei starken Regenfällen verstopfen Laubhaufen die Sieleinläufe (Gullys) und es kann zu Überschwemmungen auf den angrenzenden Grundstücken kommen. Doch auch Gartenbesitzer und Anlieger, die keine Gebühren für die Gehwegreinigung bezahlen und somit das Laub vor ihren Grundstücken selbst zusammenfegen und umweltgerecht entsorgen müssen, stehen vor einer wichtigen Frage: Wohin mit all dem Laub?

Tipps für Gartenbesitzer und reinigungspflichtige Anlieger

  • Besonders günstig und praktisch ist die grüne Biotonne, die es schon für 1,72 Euro pro Monat gibt (80 Liter Volumen, 14-tägliche Leerung).
  • Sinnvoll und bequem ist auch die Entsorgung über den Laubsack. Er fasst 100 Liter und ist auf allen Recyclinghöfen, bei der mobilen Problemstoff-sammlung und in vielen Budnikowsky-Filialen für 0,50 Euro pro Stück erhältlich.

Erstmalig gibt es in jedem Stadtteil fünf feste Abholtermine, die sich von Stadtteil zu Stadtteil unterscheiden. Die ausschließlich mit Laub gefüllten gebührenpflichtigen Laubsäcke der SRH können also zu festen Terminen (Tag der Abfuhr) oder am Vorabend an den Fahrbahnrand zur Abholung gestellt werden. Die Termine stehen auf der Internetseite der Stadtreinigung Hamburg.

Außerdem informiert die SRH montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr telefonisch unter der Nummer 2576-2766 über die Abholtage.

  • Auch die Recyclinghöfe nehmen Laub gegen eine Gebühr von 0,50 Euro pro angefangene einhundert Liter Laub an.
  • Besonders umweltfreundlich ist das Kompostieren von Laub vor Ort. Im eigenen Garten erzeugter Kompost schließt den biologischen Nährstoffkreislauf und verbessert die Bodenqualität nachhaltig.
  • Auf Rabatten ist Laub ein guter Winterschutz für Stauden und sollte deshalb dort liegen bleiben.