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07.05.2013 | Stadtplanung, Wasser und Abwasser

Huber: "München heißkalt" - Neues 3D-Projekt nutzt Grundwasser deutschlandweit einzigartig und spart Energie

Die innovative Nutzung von Grundwasser kann einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen in Ballungsräumen leisten. Denn Grundwasser als Quelle für Heizwärme und Klimakälte spart Energie und vermeidet CO2.

Das betonte der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber anlässlich der Präsentation des Projekts "GEPO - Geothermisches Potenzial der Münchner Schotterebene", das vom Bayerischen Umweltministerium bis 2015 mit 656.000 Euro unterstützt wird. Huber: "Die lebenswerte Stadt der Zukunft setzt auf den breiten Einsatz von Ökoenergien. Bereits wenige Meter unter der Münchner City schlummert eine riesige klimafreundliche Energiequelle - kühles Grundwasser der Münchner Schotterebene. Diesen geothermischen Bodenschatz werden wir heben."

Die Bedingungen zur geothermischen Nutzung von Grundwasser sind im Münchner Umland geologisch nahezu ideal. Spezielle Bedeutung hat das Projekt daher für die Landeshauptstadt München. Huber: "Das neue 3D-Projekt ermöglicht ein deutschlandweit einzigartiges Grundwassermanagement. Mit den Ergebnissen können in Zukunft neue Wärme- und Kälteanlagen passgenau ins Energienetz der Stadt integriert werden. Mit einer innovativen Schachbrett-Anordnung kann zukünftig die Münchner City flächendeckend vom Grundwasser profitieren."

Die Grundwassertemperatur in den verschiedenen Stadtteilen ist nicht überall gleich: Sie kann am selben Tag neun oder auch 19 Grad betragen. Bereits heute wird das kalte Grundwasser im Stadtgebiet zum Kühlen in Brauereien, Heizen in U-Bahn-Anlagen oder Klimatisieren in Rechenzentren eingesetzt. Damit wird die Temperatur von Verwaltungs-, Gewerbe- und Industriebauwerken in München nachhaltig reguliert, denn nach dem Kühleinsatz wird das erwärmte Wasser wieder in den Grundwasserkreislauf zurückgespeist und kann an anderer Stelle zum Heizen mittels Wärmepumpe verwendet werden.

Ziel des neuen Projekts ist, die Grundwassernutzung zum Heizen und Kühlen und Klimatisieren noch weiter zu optimieren. Die Nutzung bringt keine Nachteile für die Qualität des Münchner Grundwassers. Geologen des Landesamts für Umwelt und der TU München erheben dazu im GEPO-Projekt flächendeckend alle Daten rund um das Grundwasser in der Münchner Schotterebene. Dabei werden 50.000 Bohrpunkte ausgewertet und an über 1.000 Grundwassermessstellen und Brunnen zeitgleich erkundet, in welcher Tiefe das Grundwasser vorkommt. Im Computer entsteht daraus ein dreidimensionaler Grundwasserkörper, in dem die Wassermenge, die Strömungsrichtung und die jeweilige Temperatur dargestellt sind.

An der Optimierung der geothermischen Nutzung im Raum München beteiligen sich die Landeshauptstadt München, die Wasserwirtschaftsämter München, Rosenheim, Weilheim sowie die Stadtwerke München.
Weitere Informationen im Internet unter www.lfu.bayern.de/geologie