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18.06.2013 | Energie, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Hop oder Top "Die deutsche Windindustrie und die Energiewende" --- Spitze der deutschen Windenergiewirtschaft trifft sich in Düsseldorf

Drei Monate vor der Bundestagswahl 2013 treffen sich derzeit rund 400 Expertinnen und Experten der Windindustrie beim 5. Branchentag Windenergie NRW zu einer technologischen und gesellschaftspolitischen Standortbestimmung im Zulieferland Nr. 1 der internationalen Windindustrie.

Im CCD der Messe Düsseldorf nehmen rund 50 Expertinnen und Experten Stellung zu Themen aus den Feldern "Operations und Maintenance", "Logistik und Supply Chain Management", "Aus- und Weiterbildung in der Windindustrie" sowie in enger Abstimmung mit der EnergieAgentur.NRW "Kommunen und Windkraft".

Insgesamt 60 Aussteller präsentieren bis morgen aktuelle Produkte und Dienstleistungen. Bei der Eröffnungs-Pressekonferenz äußerte sich Veranstalter Klaus Lorenz von der Kommunikations- und Unternehmensberatung Lorenz Kommunikation angesichts der Verunsicherung in der Branche zufrieden über die hohe Beteiligung und sagte: "Das Programm mit den vier Themenbereichen "Operations und Maintenance", "Logistik und Supply Chain Management", "Aus- und Weiterbildung" sowie "Kommunen und Windenergie" zeigt das Spektrum, in dem sich die Windenergiebranche derzeit jenseits aller Diskussionen um die Energiewende bewegt: Steigerung der Qualität bei den Produkten und in den Unternehmensprozessen, Qualifizierung des Personals auf allen Ebenen und Bearbeitung unklarer Fragen gemeinsam mit den Behörden vor Ort."

Johannes Remmel, der Schirmherr des Branchentages, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, betonte in seiner Rede: "NRW ist die Hochburg des Maschinen- und Anlagenbaus und damit für den Ausbau der Windenergie unverzichtbar. Der weltweite Einsatz unserer Produkte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien ist exportierter Klimaschutz 'made in NRW', der hier bei uns nachhaltig Arbeitsplätze sichert und neue schafft."

Sylvia Pilarsky-Grosch, neugewählte Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie, äußerte sich in einer Pressekonferenz zum Branchentag Windenergie NRW unter anderem mit folgenden Worten: "Wir müssen wieder über Chancen reden, nicht über Risiken, über Investitionen, nicht über Kosten. Die Energiewende ist ein gigantisches Konjunktur-Programm, das unsere Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auf Jahrzehnte hinaus stabilisieren könnte. Die Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Windenergie belasten den Verbraucher kaum. Die Belastungen entstehen durch politische Fehler: Die Ausweitung der Befreiung von der EEG-Umlage für Unternehmen und insbesondere die Fehlberechnung der EEG-Umlage. All dies diskreditiert die Energiewende und konterkariert die Klimaschutz-Ziele der Kanzlerin. Die EEG-Umlage ist nicht mehr aussagekräftig und muss reformiert werden."

Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems: "Die Windenergie ist einer der Eckpfeiler zur Realisierung der Energiewende - on- wie offshore. Sie kann und muss allerdings mehr Systemverantwortung im sich wandelnden Energiemarkt übernehmen. Doch dazu ist ein zukunftsfähiges Strommarktdesign 2.0 und ein EEG 2.0 zu entwickeln. Nur so bekommen Investoren die Planungssicherheit, auf die die Branche so dringend angewiesen ist."

Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergieagentur Bremen/Bremerhaven WAB, hob die Bedeutung von Nordrhein-Westfalen für die Offshore-Industrie hervor: Die personalintensive Produktion von Komponenten führe zu mehr als 2.500 Beschäftigten in der Offshore-Zuliefererindustrie alleine in Nordrhein-Westfalen. Bundesweit arbeiteten 2010 mehr als 14.000 Beschäftigte in der deutschen Offshore-Windindustrie.
"Das Beispiel Nordrhein-Westfalen zeigt, dass auch küstenferne Standorte vom Ausbau der Offshore-Windenergie in der Nord- und Ostsee profitieren", so Meyer weiter.

Dr. Hans Bünting, Geschäftsführer der RWE Innogy GmbH: "RWE Innogy setzt beim Ausbau der Erneuerbaren Energien den Fokus auf Windkraft in Europa und Deutschland. Dabei sind unsere Investitionen ein wesentlicher Impuls für die Windindustrie in NRW. Allein für unsere Offshore-Windparks in Bau haben wir Aufträge von über zwei Milliarden Euro an deutsche Unternehmen vergeben. Davon gingen 250 Millionen Euro an Firmen aus NRW. Auch im Onshore-Bereich wollen wir in Deutschland und NRW weiter wachsen. Hierbei setzen wir verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Partnern in der Region, wie Stadtwerken und Kommunen."

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, zeigte sich zuversichtlich: "Nordrhein-Westfalen ist, obwohl ein dicht besiedeltes Bundesland, ein sehr guter Windenergiestandort. Auch wenn das Land im Bundesländer-Vergleich immer noch nur auf Platz fünf steht, setzt sich die Landesregierung, mit aktiver Unterstützung des Netzwerkes Windkraft NRW in der EnergieAgentur.NRW, weiter dafür ein, Nordrhein-Westfalen in Sachen Windenergie wieder in die TOP THREE bundesweit zu bringen. Im Bereich der Zulieferindustrie zählt Nordrhein-Westfalen bereits heute zu den führenden Regionen weltweit, sowohl für den Onshore-Markt als auch Offshore-Markt."

Unterstützt wird der Branchentag neben der EnergieAgentur.NRW u.a. durch 3M, Availon, Boschrexroth, Enercon, eno Energy, August Friedberg, GS1, Ostwind, RWE, Siemens, STEAG und das Windnetzwerk windwest.

Für Informationen zum Branchentag Windenergie NRW:
http://www.nrw-windenergie.de

Über die bereits zahlreichen wichtigen Akteure im Bundesland NRW informiert das Netzwerk Windkraft NRW unter Leitung des Netzwerkmanagers Stephanus Lintker, das in die Struktur des Energiewirtschaftsclusters EnergieRegion.NRW der EnergieAgentur.NRW eingebunden ist. Es wurde 2009 von der Landesregierung ins Leben gerufen. Mit dem Netzwerk steht der Branche eine Plattform zur Verfügung, auf der sich Experten themenbezogen und lösungsorientiert austauschen können. Im Internet: http://www.windkraft.nrw.de