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18.01.2013 | Abfallwirtschaft, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Wer kann's besser: Kommunale oder Private? - Vertreter der Entsorgungswirtschaft diskutieren auf der "waste to energy+recycling" in Bremen

Wie können Kommunen und private Entsorger optimal zusammenarbeiten? Setzt sich nach Inkraftreten des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes ein Trend zur Rekommunalisierung durch? Wie ist es um die Kosten und Effizienz der Abfallsammlung und Wertstoffrückgewinnung in der Zukunft bestellt?

Diesen Fragen widmet sich eine Podiumsdiskussion auf der bevorstehenden "waste to energy+recycling". Die internationale Fachmesse und Konferenz findet vom 19. bis 20. Februar 2013 zum siebten Mal unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriums auf dem Bremer Messegelände statt.

Am 20.02.2013, 09:30-10:30 Uhr, diskutieren vier Branchenexperten über die Zukunft der Entsorgung:

Dr. Thomas Grommes, Geschäftsführer der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft in Ludwigshafen; Hans-Dieter Wilcken, Geschäftsführer beim Bremer Entsorger Nehlsen; Reinhard Kohl, Prokurist und Gesamtvertriebsleiter der E.ON Energy from Waste; und Dr. Holger Thärichen, Geschäftsführer der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung im Verband kommunaler Unternehmen. Moderiert wird die Runde von Dirk Briese, Geschäftsführer des Bremer Marktforschungsunternehmens trend:research.

"Das neue Abfallrecht und die sich verändernde Marktsituation ist auch für kommunale Betriebe Anlass, sich notwendigen Entwicklungsprozessen zu stellen", sagt Dr. Thomas Grommes, der seit Mitte 2010 die Geschicke der GML leitet. "Dies bedeutet, zukünftig verstärkt auf Kooperationen zu setzen, um Synergiepotenziale zu erschliessen. Nur so können die Anforderungen an eine ressourcenschonende und effektive Kreislaufwirtschaft erfüllt werden."

Auf die Frage: "Wer kann es besser, Private oder Kommunale?" antwortet Dr. Grommes: "Beide haben Stärken und Schwächen. Man muss in jedem Einzelfall bewerten, wer jeweils die bessere Lösung im Sinne von Entsorgungssicherheit und Kostengunst bietet."

"Auch wenn der Begriff kommunale Effizienz manchem privaten Entsorger wie ein Widerspruch vorkommt, ist die GML ein Beispiel für ein zielorientiertes und auskömmliches Miteinander von Kommunalunternehmen und Privatwirtschaft", sagt Dr. Ines Freesen, Geschäftsführerin der Freesen & Partner GmbH, die als Veranstalter für die "waste to energy+recycling" verantwortlich zeichnet.
"Die Podiumsdiskussion soll die Akteure im Markt dafür sensibilisieren, dass sich für eine nachhaltige Abfallwirtschaft gemeinsam mehr erreichen lässt."

Die GML Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH ist ein 100%-iges Kommunalunternehmen in der Hand von derzeit neun Gebietskörperschaften, die für ca. 800.000 Einwohner stehen. Für diese betreibt die GML das Müllheizkraftwerk Ludwigshafen und das Biokompostwerk Grünstadt. Dabei legt die GML Wert darauf, die Steuerungsfunktionen für ihre Tätigkeit in der Hand zu behalten, um die kommunale Daseinsvorsorge stets mit einem hohen Mass an Entsorgungssicherheit garantieren zu können. Unter dem Motto "Man muss nicht alles selber machen" arbeitet das kommunale Unternehmen im Anlagenbetrieb seit Jahren erfolgreich mit Partnern der Privatwirtschaft zusammen.

Über die Messe:

Die "waste to energy+recycling" findet vom 19. bis 20. Februar 2013 gleichzeitig mit der CLEAN GAS AND COAL im Messe Centrum Bremen statt. Gemeinsames Motto des Messe- und Konferenzduos ist die Versorgungssicherheit mit Energie und Rohstoffen. Das Vortragsprogramm gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Technik und greift auch kontroverse Themen auf. Ein Fokus der international anerkannten Veranstaltung liegt in diesem Jahr auf den Wachstumsmärkten Grossbritannien, Polen und Türkei. In der Ausstellung präsentieren sich Technik- und Know-How-Anbieter aus dem In- und Ausland.