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20.02.2013 | Gesundheitswesen und Hygiene, Soziale Stadt/PPP-Projekte, Veranstaltungen und Wettbewerbe

rehaKIND Kongress 2013 in Hamburg war ein voller Erfolg - starke Allianz für bessere Versorgungsstrukturen von Kindern und Jugendlichen

Der 5. rehaKIND Kongress hat alle Erwartungen übertroffen. Mit der Kombination von großer Ausstellung und Kongress zum Thema interdisziplinäre Hilfsmittelversorgung für behinderte Kinder und Jugendliche hat rehaKIND in Hamburg voll ins Schwarze getroffen.

Dies zeigten die eindrucksvollen Besucherzahlen von über 740 Kongressteilnehmern und einem regen Interesse der Besucher der kostenfreien Ausstellung mit rund 60 Ausstellern.

Seit langem ist der alle zwei Jahre statt findende Kongress eine besonders wichtige Möglichkeit der Netzwerktätigkeit der Internationalen Fördergemeinschaft rehaKIND e.V. mit dem Ziel, alle an der Hilfsmittelversorgung Beteiligten an einen Tisch und ins Gespräch zu bekommen.
Mit 85 Teilnehmern in Karlsruhe angefangen, hat sich der rehaKIND-Kongress mittlerweile mit einer einzigartigen Kinderreha-Ausstellung zu einer eindrucksvollen und äußerst Wert geschätzten Veranstaltung gemausert. Dies belegen auch die namhaften Unterstützer aus Politik, Wissenschaft und Fachhandel.

Kinderreha ist kein Luxus
Während die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks in ihrer Eröffnungsrede die Einmaligkeit der Veranstaltung und die Wichtigkeit der Netzwerkarbeit herausstellte, lieferte der Schirmherr Prof. Dr. Ralf Stücker vom Altonaer Kinderkrankenhaus ein eindrucksvolles Plädoyer dafür, Kinderreha nicht als Luxus zu sehen sondern Kinder mit besonderen Bedürfnissen nicht nur wirtschaftlich und zweckmäßig sondern , einer reichen Gesellschaft entsprechend, großzügig zu versorgen und offen in die Gemeinschaft aufzunehmen.

Wunsch nach Mobilität, Teilhabe, Kommunikation und Selbstständigkeit
Er fasste zusammen: " Die Sehnsucht nach Kommunikation, Teilhabe, Selbstständigkeit und Mobilität steht im Mittelpunkt bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung. Der rehaKIND-Kongress in Hamburg hat dazu beigetragen, den berechtigten Wunsch nach optimaler Versorgung und Ausgleich bzw. Linderung von Behinderung der Betroffenen zu vertiefen. Dass Versorger, Therapeuten, Ärzte, Betroffene und Kostenträger im Rahmen eines Kongresses für Kinderrehabilitation gemeinsam über bessere Wege der Förderung von behinderten Kindern und Jugendlichen diskutieren ist etwas ganz besonderes und einmalig. rehaKIND ist eine starke Allianz geworden, die in der Zukunft sicherlich bessere Versorgungsstrukturen für Menschen mit Behinderung ermöglichen kann."

Inklusion geht alle an
Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, appellierte in seinem Vortrag an alle Beteiligten, die Umsetzung der Inklusion nicht nur theoretisch voranzutreiben, sondern jeden Tag auf Neue zu prüfen, wie inklusive Ideen und Ansätze in die Praxis umgesetzt werden können. Dabei wird bei Kindern und Jugendlichen der Fokus auf schulischer Inklusion liegen, aber das ist nicht alles: Inklusion beginnt in den Köpfen und es muss selbst-verständlich sein, bei allen Menschen nicht die Defizite, sondern vielmehr ihre Stärken zu sehen.

Neben zahlreichen medizinischen, orthopädischen und therapeutischen Themen im Fachprogramm war Transition ein Schwerpunkt. Der Übergang vom jugendlichen zum jungen Erwachsenen mit Handicap muss begleitet werden, durch die Pubertät mit ihren altersgemäßen Schwierigkeiten, bis hin zur "Erwachsenenmedizin". Die Betroffenen dürfen nicht mit Erreichen des 18. Lebensjahres in ein "Versorgungsloch" fallen, die Sozialpädiatrischen Zentren und Kinderkliniken müssen reguläre Versorgungs- und Abrechungsmöglichkeiten erhalten, diese "Transition" in die Erwachsenenmedizin zu begleiten und immer wieder zu unterstützen.

Multidisziplinäre Versorgungsziele sorgen für Erfolg
rehaKIND ist es ein großes Anliegen, alle an der Hilfsmittelversorgung Beteiligten von der Notwendigkeit und dem Nutzen einer zielgerichteten Zusammenarbeit zu überzeugen. Dies ist ein zäher Prozess, der von rehaKIND und vielen Unterstützern unermüdlich und mit großer Überzeugung vorgetragen wird. Die bewusste Formulierung von gemeinsamen Therapie- und Versorgungszielen unter Einbeziehung der ICF, d.h. neben medizinisch-körperlich-funktionalen Zielen auch Partizipations- und "Alltags"-Ziele zu formulieren und im multidisziplinären Team umzusetzen wurde in vielen Beispielen vorgestellt.

Der aktualisierte rehaKIND-Bedarfsermittlungsbogen (BEB) ist ein gutes Beispiel dafür: Auf der Grundlage von Kinderversorgungen mit dem rehaKIND-BEB wurde das Design und die Erwartungen an die erste Kinder-Versorgungsstudie von rehaKIND , der Techniker Krankenkasse, der Universität Osnabrück und der Charité formuliert.

In der Ausstellung präsentierten sich Hersteller von Hilfsmitteln, regionale Fachhändler, eine große Krankenkasse, Kliniken und Therapiezentren, Selbsthilfegruppen und Anwaltskanzleien, dazu kamen viele Infos von Verlagen, Messen und Therapeuten. Der Kongress selbst lockte Ärzte, Therapeuten, Versorger und Betroffene in die an Themen reichen Vorträge und Workshops. Eine aktuelle Fragestunde mit Experten im Anschluss an die Vorträge rundete das Angebot dieser einmaligen Veranstaltung ab. So konnte als erstes Ergebnis dieses Kongresses eine durchweg positive Rückmeldung aller Beteiligten und eine deutlich bekundete Wertschätzung der Arbeit und des Engagements von rehaKIND mitgenommen werden. Mit den neu geknüpften und vertieften Kontakten ist rehaKIND bereits in der Planung des nächsten Kongresses an Rhein und Ruhr in 2015.

www.rehakind.com