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18.09.2012 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität, Stadtplanung, Verkehrsmanagement

Experten aus dem gesamten Bundesgebiet diskutieren aktuelle Fragestellungen des Radverkehrs --- 6. Nationale Fahrradkommunalkonferenz tagt in Hannover

Rund 70 Millionen Fahrräder gibt es derzeit in Deutschland. In mehr als 80 Prozent der Haushalte steht mindestens eines. Der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen liegt in Deutschland im Vergleich von 25 europäischen Staaten an sechster Stelle.

Bis einschließlich heute diskutieren in der Landeshauptstadt Hannover über 250 Radverkehrsexperten aus dem gesamten Bundesgebiet darüber, wie der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen weiter gesteigert werden kann. Auf der Konferenz werden aktuelle Herausforderungen der Radverkehrsförderung sowie die Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans in den Ländern und Kommunen thematisiert. Themen sind: Verkehrssicherheit, Straßenraumgestaltung, Pedelecs und Kommunikation.

Das bundesweite Forum der Radverkehrsverantwortlichen wird jährlich vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden durchgeführt. Gastgeber sind in diesem Jahr das Land Niedersachsen, die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover.

Die Gastgeberregion wird im Rahmen der Fahrradkommunalkonferenz das Leitbild Radverkehr 2020 für die Landeshauptstadt Hannover, den Verkehrsentwicklungsplan pro Klima und den Landeswettbewerb "Fahrradfreundliche Kommune" vorstellen. Weiter wird die Rolle des Radverkehrs im Schaufenster E-Mobilität beleuchtet. Hochrangige Vertreter niedersächsischer Städte und Landkreise haben in Hannover ihre Zusammenarbeit in der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Niedersachsen (AGFK)" feierlich besiegelt. Ziele des Bündnisses sind "das Verkehrsmittel Fahrrad seiner Bedeutung entsprechend zu fördern und auf künftige Anforderungen auszurichten, die kommunalen Kräfte zu bündeln und gute Ideen und Projekte niedersachsenweit bekannt zu machen."
Eine gemeinsame Gründungserklärung wurde im Alten Rathaus von Hannover unterzeichnet.

"Immer mehr Einwohnerinnen und Einwohner nutzen das Fahrrad in dieser Stadt, um auf umweltfreundliche, kostengünstige und gesunde Weise mobil zu sein. Das vom Rat der Stadt beschlossene Leitbild Radverkehr soll dazu beitragen, das Fahrrad als Verkehrsmittel noch attraktiver und bedeutender zu machen", machte Hannovers Stadtbaurat Uwe Bodemann bei der Eröffnung der Tagung deutlich.

Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode übergab bei der Unterzeichnung "als Geburtstagsgeschenk" einen Scheck über 10.000 Euro für die AGFK an Regionspräsident Jagau. Bode dazu: "Wir haben im Fahrradland Niedersachsen schon heute einen Radverkehrsanteil von mehr als 13 Prozent. Damit sind wir unter den Flächenländern bundesweit ganz vorn. In keinem anderen Bundesland finden sie mehr Straßen begleitende Radwege als in Niedersachsen: gut 3.000 Kilometer Radwege an den Bundes- und fast 4.500 Kilometer Radwege an den Landesstraßen. Das ist gut, aber wir wollen noch besser werden. Die AGFK wird künftig Lösungen erarbeiten, wie wir den Radverkehrsanteil im Land insgesamt noch weiter erhöhen werden."

Die AGFK versteht sich selbst organisierender Arbeitskreis unter dem Dach des Niedersächsischen Städtetags, des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds und des Niedersächsischen Landkreistags. Den Vorsitz der AG übernimmt in der Startphase die Region Hannover.
"Um den Radverkehr in Niedersachsen als ein wesentliches Element einer erfolgreichen Politik für Bürgermobilität, Klimaschutz, Umweltschutz und Gesundheitsvorsorge gemeinsam voranzubringen, bedarf es einer starken Lobby wie der AGFK. Wir wollen unsere kommunalen Interessen stärker in die Strategien und Projekte des Landes Niedersachsen einbringen", unterstrich Regionspräsident Hauke Jagau: "Die Wege im Radverkehr werden länger, die Fahrräder schneller, daher ist großräumige Vernetzung von Alltags- und Freizeitrouten wichtig."
Jagau verwies beispielhaft auf die KulturRoute im Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover und auf die geplanten Radschnellwege wie sie auch für die Region Hannover geplant seien.

Weitere Infos zur Konferenz: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/termine/termin.php?id=3699