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30.11.2012 | Abfallwirtschaft, Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität, Transport

Die Stadt Recklinghausen setzt auf Elektromobilität in der Abfallwirtschaft

Mit der Fusion der einstigen Entsorgungsbetriebe der Stadt Recklinghausen und dem „Fachbereich Technische Dienste“ schlug im August 2008 die Geburtsstunde der Kommunalen Servicebetriebe Recklinghausen (KSR). Hierdurch wurden sämtliche gewerblichen Aufgaben - mit Ausnahme der Kanalunterhaltung – in nur einen zentralen städtischen Eigenbetrieb integriert.

MEGA e-Transporter (Foto: ISEKI-Maschinen GmbH)

Heute beschäftigen die KSR mehr als 400 Mitarbeiter und werden ihrer Ausbildungsaufgabe und Nachwuchssicherung mit jährlich ca. 25 Auszubildenden in überwiegend handwerklich geprägten Berufen gerecht. Der „Konzern Stadt Recklinghausen“ blickt dabei auf eine 100-jährige Erfahrung zurück.

Der Fuhrpark der KSR rekrutiert sich aus 165 Fahrzeugen sowie mehr als 600 Maschinen und Geräten zur städteseitigen Ganzjahrespflege. Die kommunalen Verantwortlichkeiten umreißen dazu annähernd 380 km Streckennetz in der Straßenreinigung sowie mehr als 430 km in der Straßenunterhaltung und dem Winterdienst. 8 Friedhöfe, 82 Spielplätze und die Grünflächenunterhaltung auf mehr als 1.300 ha ergänzen die weitläufigen Zuständigkeiten. Als „jüngstes Pferd im Stall“ verfügen die Servicebetriebe seit Kurzem über einen „MEGA e-Worker“ Elektrotransporter zur Wahrnehmung zahlreicher Serviceaufgaben im Bereich der Abfallwirtschaft.

Uwe Bergander verantwortet die Bereichsleitung des Fuhrparkmanagements und kennt mit 23-jähriger Betriebszugehörigkeit sämtliche Abläufe und Anforderungen aus dem Effeff. „Mit der Entscheidung zur Anschaffung dieses Elektrofahrzeugs haben wir uns nicht schwer getan“, merkt er mit ein bisschen Pioniergeist im Unterton an. Zwar bedingt der formale Weg zur Aufnahme in den städtischen Haushaltsplan ein wenig Beharrlichkeit, doch bekanntlich ist ja der Weg das Ziel.

„Abfall ist unser Ding“

Zu den zentralen Themen und Herausforderungen zählt die Verbesserung der Abfallsituation in Großwohnanlagen. Dazu bieten die KSR unter der Marke des „Standort Service Plus“ verschiedene abfallwirtschaftliche Dienstleistungen an. Profitieren können davon Eigentümer und Mieter, deren gemeinsames Ziel bezahlbare Wohnungen in einem sauberen Wohnumfeld sind. Genau in diese Anforderungskaskade reiht sich der neue MEGA Elektrotransporter nahtlos ein. Klaus Jagner ist bei den KSR im Außendienst tätig und kümmert sich mit seinem neuen MEGA, Kollegen und Mitarbeitern vor Ort um ein sauberes Bild an den Behälterstandplätzen. Zudem steht er den Bewohnern als erster Ansprechpartner zur Verfügung. Sein Elektrofahrzeug hat er bereits nach kurzer Zeit „liebgewonnen“. Emissionsfrei im Antrieb, nahezu geräuschlos im Fahrbetrieb und unglaublich wendig und belastbar - alles in allem Attribute, die vor dem Hintergrund einer vorrangig auf Nachhaltigkeit bedachten Abfallwirtschaft das konsequente Rundum-Konzept öffentlichkeitswirksam widerspiegeln.

Standort Service Plus senkt die Betriebskosten

Je Einwohner fällt in Deutschland im Jahr durchschnittlich eine halbe Tonne Hausmüll an. Davon werden 46% recycelt, 35% verbrannt, 18% kompostiert und nur noch 1% deponiert. Hier ist Deutschland im Sinne der Kreislaufwirtschaft im europäischen Vergleich vorbildlich. Dennoch kann Gutes noch besser werden, wenn beispielsweise Fehlbefüllungen der Müllbehälter vermieden würden. Zu oft wird falsch oder gar nicht getrennt. Das erfordert die Bereitstellung vieler bzw. unangemessen dimensionierter Restmülltonnen, die die Entsorgungskosten in Wohnanlagen in die Höhe treiben. „Das Standort Service Plus Programm erweist sich als Win-Win Konzept; es deckelt die Betriebskosten auf Seiten der KSR und wirkt nach außen einem Negativ-Image durch verunreinigte Wohnanlagen und Abfallsammelstationen wirksam entgegen“, berichtet Matthias Berger in seiner Leitungsfunktion als Abfallberater bei den Kommunalen Servicebetrieben.

Zu den täglichen Arbeiten im Umfeld der Behältersysteme in Großwohnanlagen als auch Altenheimen zählen die Überprüfung von Füllständen, evtl. Fehlbefüllungen sowie die Kontrolle der allgemeinen Sauberkeit auf dem gesamten Areal. Hierbei erweist sich der auffällig unauffällige Betrieb durch den dezent surrenden E-Antrieb als äußerst bürgerfreundlich. Auch zu sensiblen Zeiten wie der Mittagsruhe in Altenheimen bleiben die freundlichen Servicemitarbeiter oftmals unbemerkt.

Verlässliche Dienstleistungen für alle Recklinghäuser Bürger an 365 Tagen im Jahr

„Wir fahren mit dem MEGA e-Transporter täglich zwischen 30 bis 60 km Strecke. Seine Akkuleistung ist auf 100 km ausgelegt. Von daher haben wir stets reichlich Puffer und kritische Situationen gab es bislang nicht. Und 45 km/ Fahrgeschwin-digkeit reichen absolut aus, um im Stadtverkehr mitzuschwimmen“, berichtet Herr Jagner mit zufriedenem Blick.

Das Fahrzeug ist mit einem drehmomentstarken 10 kW AC-Elektromotor und Bremskraftrückgewinnung ausgestattet. Die stufenlose Geschwindigkeitsregelung ermöglicht im unbeladenen Zustand bis zu 30% Steigfähigkeit. Der Wendekreis des 1,90 m langen Fahrzeugchassis beträgt lediglich 3 m. Ohne den gewählten Kofferaufbau ermöglicht der e-Worker eine Brutto-Zuladung bis zu 870 kg. Die gewählte Ausstattung mit Rückfahrkamera und großem Farbdisplay in der Fahrerkabine gewährleistet - zusätzlich zu einem Signal-Dauerton bei Rückwärtsfahrt - die Sicherheit beim Rangieren auf schmalen Zufahrtswegen. Hiermit bleibt kein Passant oder Hindernis unerkannt, konstatiert Klaus Jagner mit seiner jahrelangen Erfahrung im Außendiensteinsatz.

Zur Energieversorgung setzt der MEGA eWorker auf effiziente Traktionsbatterien. mit 17,3 kW/h Leistung. Sie haben sich als Energiespeicher in Flurförderzeugen bereits tausendfach bewährt. Die Fahrzeugplattform bildet ein hochfestes, verwindungssteifes Chassis, das mittels Kataphorese-Beschichtung und Kunstharzlackierung über einen ausgezeichneten Korrosionsschutz verfügt.

Für den Einsatz an klirrenden Wintertagen ist das Fahrzeug mit einer Diesel-Zusatzstandheizung ausgerüstet. Sie sorgt für Wohlfühlklima im Kabinenbereich und belastet die Akku-Leistung in keiner Weise.

Kompakte Fahrzeugabmessungen bei gleichzeitig komfortablem Innenraum

Mit nur 1,25 m Fahrzeugbreite und lediglich 3 m Wenderadius (Version mit kurzem Radstand) lässt sich das Fahrzeug auch problemlos durch enge Passagen manövrieren. Im Gegensatz dazu bietet die geräumige und übersichtliche Kabine für Fahrer und Beifahrer ein gutes Platzangebot. Die Kabine ist aus Aluminium und Kunstharzelementen und damit völlig korrosionsbeständig gefertigt. Ein Stoßfänger schützt die Insassen und das Fahrzeug zusätzlich durch ein 2-Kammer-System mit hoher Energieabsorption.

Auch innen gut durchdacht

Der Kofferaufbau des e-Worker verfügt über zwei Rolltüren, die einen geräumigen Zugang von seitlich und heckseitig ermöglichen.

„Wir haben uns bei der Fahrzeugausstattung des Laderaums gezielt am Anforderungskatalog unserer Bediener orientiert. Sie müssen das Fahrzeug tagtäglich beherrschen, deswegen darf kein Unmut aufgrund fehlender Ablagen oder Verstaumöglichkeiten entstehen“, erklärt Uwe Bergander mit Fingerzeig auf das emsige Treiben auf dem Recklinghäuser Betriebshof.

Schlussendlich verfügt das Fahrzeug über ein pfiffiges Laderaumkonzept des Fahrzeugeinrichters Sortimo. Intelligente Ablage- und Befestigungsmöglichkeiten ermöglichen den schnellen Zugriff auf Arbeitsgeräte, Müllsäcke, Reinigungsmittel oder Reparaturmaterial …

Seit einigen Wochen befindet sich das smarte Elektrofahrzeug nun im städtischen Dienst. Und im Mitarbeiterkreis hat er bereits seine Fans gewonnen. Allenfalls bei der Einfahrt auf das 4 Hektar große Betriebsgelände gab es schon mal spöttische Reaktionen seitens der Müllwerker mit ihren großen MAN-, IVECO oder Mercedes-Müllfahrzeugen. Die sind es bei den KSR folglich auch gewohnt, „einen Stern zu fahren“. So frotzelte unlängst ein gestandener Kollege über den elektrisch betriebenen Sympathieträger: „…Aus dem wird nie ein Stern.“ – Dem entgegnete Klaus Jagner im Vergleich der Dimensionen souverän; „Muss er auch nicht …aber ein Sternchen bestimmt!“.

Das Gesamtkonzept ist überzeugend: Eine effizientere Entsorgung durch die Optimierung der Behälterkontingente, die Verbesserung der Wohnsituation mit Gestaltungs- und Pflegemaßnahmen steigern den Marktwert der Anlage und senken die Entsorgungskosten der KSR. Darüber hinaus generiert die emissionsfreie Standplatzbetreuung mit dem MEGA Elektrotransporter zusätzliche Potenziale für gelebte Bürgernähe, ein zeitgemäßes Image und mehr Zufriedenheit und Identifikation auf Seiten der Bewohner.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

ISEKI-Maschinen GmbH

Rudolf-Diesel-Str. 4
40670 Meerbusch

Tel.: +49 (0)2159/5205-43
Fax: +49 (0)2159/5205-943

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Web: http://www.iseki.de