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15.06.2012 | Abfallwirtschaft

STADTREINIGUNG HAMBURG LEGT GESCHÄFTSBERICHT 2011 VOR:

Bessere Mülltrennung und weniger Restmüll

"Im Jahr der Umwelthauptstadt hat die Freie und Hansestadt Hamburg insbe-sondere mit Recycling-Offensive und Hamburger Wertstoffverordnung die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Abfall- und Ressourcenwirtschaft in Hamburg geschaffen. Die Stadtreinigung wird gemeinsam mit den Hamburger Bürgerinnen und Bürgern diesen neuen Weg gestalten und umsetzen. Auch dank der Recycling-Offensive wird die Stadtreinigung Hamburg (SRH) ihre Ka-pazitäten für die Restmüllverbrennung in den nächsten Jahren reduzieren können. Bereits 2011 hat sie ihren Entsorgungsvertrag mit der Müllverbren-nungsanlage Stapelfeld über die Verbrennung von jährlich rund 200.000 t Hausmüll zum 31.12.2016 gekündigt. Zügig müssen wir nun mit Unterstützung der 885.000 Hamburger Haushalte die Mülltrennung soweit ausbauen, dass wir ab 2016 ohne die Kapazität der MVA Stapelfeld auskommen", stellt SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau anlässlich der Veröffentlichung des Ge-schäftsberichtes 2011 fest:
"Die Stadtreinigung Hamburg hat 2011 schon rund die Hälfte aller Hamburger Haushalte an die getrennte Wertstoffsammlung mit grünen, blauen und gelben Wertstofftonnen angeschlossen. Mit dem 'Bündnis zur Hamburger Recycling-Offensive' sind die Voraussetzungen geschaffen worden, die Wertstoffsammlung auch im Geschosswohnungsbau weiter auszubauen."

Abfallaufkommen 2011
Die Abfallbilanz der Stadtreinigung Hamburg zeigt bereits erste Wirkungen der Recycling-Offensive. 2011 hat die Stadtreinigung Hamburg 80.900 t Altpapier in blauen Papiertonnen und Depotcontainern gesammelt. Das sind 4.300 t oder 5,6 Prozent mehr als noch 2010. Noch deutlicher war der Anstieg der Bioabfälle aus grünen Biotonnen. Hier haben wir 2011 mit 43.200 Tonnen Bioabfällen die Mengen aus 2010 (rd. 28.000 t) um rund 54 Prozent gesteigert, gleichzeitig sind die Restabfallmengen (graue Tonne) im vergangenen Jahr um 12.500 t zurückgegangen.

Die von der SRH eingesammelte Abfallmenge insgesamt ist in Hamburg 2011 im Vergleich zu 2010 leicht gestiegen: Im vergangenen Jahr hat die Stadtreinigung Hamburg (SRH) rund 1.025.200 t Abfälle aus rund 885.000 Hamburger Wohnungen und über 100.000 Gewerbebetrieben zuverlässig und umweltgerecht entsorgt (+ 1,4 Prozent; 2010: 1.010.600 t); davon wurden 474.900 t verwertet (+ 5,7 Prozent, 2010: 449.200 t).

Einschließlich der in Hamburger Müllverbrennungsanlagen (MVA) behandelten rund 204.000 t Abfälle aus der Metropolregion, hat die SRH 2011 insgesamt rund 1.233.000 t Abfälle umweltgerecht verwertet oder beseitigt (+ 1,5 Prozent, 2010: 1.214.500 t).

Wie der jetzt veröffentlichte Geschäftsbericht 2011 der SRH zeigt, entsorgte die SRH im Jahr 2011 mit 759.000 t rund 17.300 t (+ 2,3 Prozent) mehr Haus-, Geschäfts- und Sperrmüll aus Hamburg als noch 2010 (741.700 t).

SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: "Die Recycling-Offensive wirkt. Der leichte Anstieg der Abfälle aus Haushaltungen gegenüber 2010 ist neben konjunkturbedingten Einflüssen vor allem dem Anstieg der getrennt erfassten Altpapier- und Bioabfallmengen geschuldet."

Recyclingwirtschaft der SRH sichert Rohstoffe und schütz das Klima
Die Stadtreinigung Hamburg hat 2011 - im Jahr der Umwelthauptstadt - eine Recycling-Offensive gestartet und erhebliche werbliche und betriebliche Anstrengungen unternommen, damit möglichst alle 885.000 Hamburger Haushalte ihren täglichen Hausmüll besser und bequemer in verschiedene Wertstofffraktionen trennen und entsorgen können.
Seit 1.1.2011 hat die Stadtreinigung die Zahl der grünen Biotonnen um 45.000 Stück (+ 79 Prozent) auf 102.000 Stück gesteigert. Bei den blauen Papiertonnen stieg die Zahl im gleichen Zeitraum um 20.600 Gefäße auf heute 134.500 blaue Tonnen.
Die Klimabilanz der getrennten Abfallsammlung ist beachtlich. Durch die Sammlung von Altpapier konnte die Freisetzung von rund 155.000 t Kohlenstoffdioxid (CO2) vermieden werden. Das entspricht in etwa der Menge an CO2, die 65.000 PKWs durchschnittlich pro Jahr ausstoßen.

Je gesammeltes Kilogramm biogener Abfälle in der grünen Biotonne werden ein halbes Kilogramm CO2-Emissionen eingespart. Und die gelbe Hamburger Wertstofftonne brachte seit ihrer Einführung im Mai 2011 eine Einsparung von 1.221 t Kohlenstoffdioxid. Dies verdeutlicht, dass die Stadtreinigung Hamburg mit der Recycling-Offensive einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Abfallwirtschaft in der Freien und Hansestadt Hamburg leistet.

Als ergänzendes Angebot zu den haushaltsnahen grünen, blauen und gelben Wertstofftonnen betreibt die SRH 903 Standplätze mit Depotcontainern für Pappe und Altpapier (2.259 Stück), Altglas (2.314 Stück) und Verpackungsabfälle (68 Stück). 13 Recyclinghöfe, auf denen vom gefährlichen Abflussreiniger bis zur alten Zeitung rund 30 verschiedene Wertstoff- und Abfallfraktionen aus Hamburger Privathaushalten getrennt und größtenteils unentgeltlich angenommen werden, vervollständigen das Angebot zur Wertstofferfassung. In diesem sogenannten Bringsystem hat die SRH 2011 rund 132.300 t Wertstoffe und Sperrmüll angenommen und an zertifizierte Fachunternehmen zur Verwertung weitergegeben (2010: 125.900 t).

Seit Dezember 2011 verarbeitet das SRH-eigene Biogas- und Kompostwerk Bützberg (BKW Bützberg) jährlich bis zu 70.000 t Bioabfall aus Hamburgs grünen Biotonnen zu klimaneutralem Biomethan, dessen Energiegehalt von 28 Millionen Kilowattstunden dem ganzjährigen Stromverbrauch von rund 11.000 Hamburger Haushalten entspricht.
Bei der Kompostierung entstand 2011 rund 10.300 t hochwertiger Qualitätskompost, der als gefragter natürlicher Dünger in der örtlichen Landwirtschaft eingesetzt wurde.

Solides Ergebnis
Die Umsatzerlöse 2011 in Höhe von rund 338 Millionen Euro übertrafen die Umsatzerlöse des Vorjahres (2010: 330 Millionen Euro). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf vorübergehend gestiegene Verwertungserlöse für Altpapier und andere Recyclingstoffe.
Der Jahresüberschuss 2011 liegt mit 7,7 Millionen Euro über dem Niveau des Vorjahres (2010: 6,5 Millionen Euro).
SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: "Die SRH ist ein gesundes Unternehmen. Nur so können wir unsere Ziele, nämlich keine Gewinnmaximierung, sondern eine verlässliche, umwelt- und klimagerechte Abfallverwertung für unsere privaten und gewerblichen Kunden in Hamburg zu fairen Gebühren umsetzen."

Nachhaltige Personalpolitik
Die Stadtreinigung Hamburg steht für eine verlässliche verantwortungsvolle Personalpolitik. Dazu gehört auch ein vorbildlicher Gesundheits- und Arbeitsschutz für 2.449 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die SRH bildet über den eigenen Bedarf hinaus aus. 53 Auszubildende (2010: 60), 8 Einsatzstellen für das Freiwillige Ökologische Jahr (2010: 7) und 206 beschäftigte Schwerbehinderte (8,4 Prozent) zeigen, dass die SRH ihre gesellschaftspolitische Verantwortung ernst nimmt.
SRH-Geschäftsführer Dr. Rüdiger Siechau: "Die SRH ist und bleibt ein wichtiger Arbeitgeber in Hamburg. Arbeitsmarktpolitisch bedeutsam ist auch die Beschäftigung von Menschen mit niedrigen Ausbildungsstandards. Unsere größte Herausforderung für die Zukunft ist die notwendige Anpassung an den demografischen Wandel. Das Durchschnittsalter aller Mitarbeiter liegt heute bei rund 46 Jahren mit steigender Tendenz. Wir arbeiten also daran, weiterhin ein attraktives Unternehmen für junge Menschen zu bleiben und unseren Nachwuchs zu fördern. Gleichzeitig kümmern wir uns um die Gesundheit unserer Mitarbeiter. Dazu sind eine Reihe von Projekten aufgelegt worden, die der Thematik der schweren körperlichen Arbeit von Müllabfuhr, Straßenreinigung und Sperrmüllabfuhr Rechnung tragen."

Konzern- und Geschäftsbericht 2011
Der 88 Seiten starke Konzernbericht 2011 gibt einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der Stadtreinigung Hamburg und ihrer Tochtergesellschaften und Beteiligun-gen. Anhand zahlreicher Daten und Fakten rund um die Abfallentsorgung, die Flächenreinigung und den Winterdienst vermittelt er einen leicht verständlichen Eindruck, wie die SRH als kommunales Unternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg verlässlich, krisensicher sowie klima- und umweltgerecht Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger Hamburgs erbringt.
Der Geschäftsbericht 2011 kann bei der Stadtreinigung Hamburg per Mail an info(at)stadtreinigung-hh.de
bestellt oder - wie alle Publikationen der SRH - auch von der Homepage Stadtreinigung Hamburg
http://www.stadtreinigung-hh.de heruntergeladen werden.