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16.07.2012 | Polizei und Rettungsdienste, Sicherheit

Sicherheitswirtschaft trifft Forschung

Vertreter und Mitglieder des BDSW Bundesverband der Sicherheitswirtschaft e.V. trafen sich zum Informationsaustausch im Fraunhofer IOSB in Karlsruhe. Im Rahmen des im Mai geschlossenen Kooperationsvertrags war dies die erste Veranstaltung, bei der Unternehmer aus dem Verband zu einem direkten Austausch über neueste Entwicklungen aus der Forschung mit den Wissenschaftlern zusammen kamen.

Ein Anliegen der Sicherheitsbranche ist die Bewältigung der Informationsflut im Einsatzfall. Hilfreich wäre eine Entscheidungsunterstützung zwischen eingehenden Notrufen und dem Starten der Hilfsaktion.
Besonders die Gewährleistung der Sicherheit auf Großveranstaltungen stellt immer noch eine große Herausforderung dar. Wir alle freuen uns schon auf Olympia in London und haben noch die Eindrücke der Fußball EM und der Public Viewings vor Augen. Das gemeinsame Erleben und Feiern möchten wir auch zukünftig beibehalten. Das Sicherheitskonzept in London wird die astronomische Summe von 1 Milliarde € verschlingen. Desaster wie bei der Love Parade in Duisburg müssen vermieden werden.
In Kurzvorträgen und Livedemos öffneten die Forscher des IOSB den Blick auf die nähere Zukunft und zur Verfügung stehende neue Technologien.

Das Fraunhofer IOSB entwickelt seit Jahren Konzepte und Lösungen zur Unterstützung der Rettungskräfte und Einsatzstäbe. So entstand in Karlsruhe das System AMFIS. Ein Heliumballon und mehrere Leichtbau-Fluggeräte können mit Kameras oder Gefahrstoff-Sensoren aus der Luft Übersichtsbilder erstellen und diese per Video-Downlink oder verschlüsseltem W-Lan direkt an die Bodenstation oder in das Einsatzfahrzeug übertragen. Auch am Boden fahren mobile Roboter oder Segways mit Sensorausstattung, um schnell und flexibel zum Ort des Geschehens vorzudringen.
Ganz neu ist ein ausgebauter Sprinter mit einem voll ausgestatteten Arbeitsplatz zur Erkundung der aktuellen Lage in einem Einsatzgebiet.

Im SmartControlRoom, dem Krisenlagezentrum der Zukunft, laufen alle Informationen über die akute Situation zusammen. Sie stehen allen Krisenmanagern auf einer Videowand in Großformat und am digitalen Lagetisch sofort zur Verfügung. Die mitdenkende Sensitivität des Raumes erlaubt eine volle Konzentration auf die Einsatzplanung, die in dieser Umgebung effizient ablaufen kann. Eingehende Meldungen und Informationen werden automatisiert verknüpft, aufbereitet, visualisiert und stehen dem Nutzer "maßgeschneidert" zur Verfügung.

Die anschließende Diskussion ergab diverse Ansätze für eine Zusammenarbeit zwischen der Sicherheitswirtschaft und den Forschern des IOSB. Die nächste gemeinsame Aktion ist der Messeauftritt des BDSW auf der Security in Essen, wo das IOSB als Gast auf dem Stand den digitalen Lagetisch zeigen wird.

Kontakt:
http://www.iosb.fraunhofer.de/servlet/is/3327/