Public Manager
20.12.2012 | Stadtplanung, Verkehrsmanagement

Stadt Hückeswagen erfasst Straßendaten mit eagle eye

Die Erhaltung und Pflege der öffentlichen Straßen und Wege wirtschaftlich zu planen und durchzuführen ist eine der großen Herausforderungen der deutschen Kommunen. Die oberbergische Stadt Hückeswagen hat mit eagle eye technologies den erfolgreichen Einstieg in ein nachhaltiges Erhaltungsmanagement vollzogen.

Eine liebevoll restaurierte historische Altstadt, überragt von einem imposanten Schlossgemäuer - die oberbergische Stadt Hückeswagen wirkt auf den ersten Blick wie ein kleines Paradies. Doch die Verantwortlichen im Rathaus stehen vor den gleichen Herausforderungen wie jede andere deutsche Kommune. "Die Qualität unseres Straßen- und Wegenetzes hat in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich abgenommen", konstatiert Andreas Schröder, Fachbereichsleiter für Bauen, Planung und Umwelt. Die Mittel für Straßenerhaltung sind auch in der knapp 16.000 Einwohner zählenden Stadt knapp bemessen.

Für den Fachbereichsleiter Anlass genug, Prozesse zu optimieren, so dass mit den vorhandenen Mitteln möglichst gute Ergebnisse erzielt werden. Dass dies nur auf Basis detaillierter Infrastrukturdaten möglich ist, weiß Andreas Schröder aus einem anderen Bereich in seiner Verantwortung: Das Kanalnetz der Stadt wurde im Rahmen der Selbstüberwachungsverordnung komplett erfasst, die Sanierungsplanung erfolgt jetzt im Überblick über die tatsächlichen Gegebenheiten.

"Bei den Straßen fehlte dieser vollständige Überblick bislang", sagt Schröder. "Wir hatten das Straßennetz für den Einstieg in die Doppik grob erfasst. Im Tagesgeschäft beobachtete ein Mitarbeiter im Amt mit zwei Kollegen vom Bauhof die Zustandsentwicklung und kümmerte sich um den Straßenunterhalt." Im Grunde genommen sei man dem Verfall der Infrastruktur aber ständig hinterhergelaufen.

Erfolgreiches Pilotprojekt
Um hier endgültig Abhilfe zu schaffen, begaben sich die Verantwortlichen aus Hückeswagen auf die Suche nach einer geeigneten Erfassungstechnologie. "Wir kamen schnell zu der Überzeugung, dass wir bei eagle eye technologies für unser Geld die beste Leistung bekommen: Exakte Geometriedaten, Sachdaten und Zustände aller Straßenflächen nach den Vorgaben der E EMI direkt aus der Stereobildbefahrung heraus", erläutert Andreas Schröder.

Doch zunächst musste der Berliner Technologieanbieter die Leistungsfähigkeit seines Systems in einem Pilotprojekt unter Beweis stellen. Die Ergebnisse überzeugten und auch im Bauausschuss fand Andreas Schröder mit seinen Argumenten Gehör.

Mit Adleraugen durch Hückeswagen
Nachdem eagle eye zunächst ein exaktes Knoten- und Kantenmodell für die Datenerfassung erstellt hatte, startete im September 2012 das leuchtend silber-orange Messfahrzeug zur Erfassungsfahrt durch die oberbergische Stadt. Dabei nahm eagle eye nicht nur die Daten der rund 120 Kilometer kommunaler Straßen, Geh- und Radwege auf, sondern erfasste weitere umfangreiche Infrastrukturdaten wie etwa Parkbuchten, Straßenbeleuchtung, Bäume und Schachtdeckel. Die Erfassung geschah, wie der Firmenname "eagle eye" andeutet, buchstäblich mit Adleraugen: Die Fahrzeuge sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, mit deren Hilfe die Straßenflächen während der Befahrung vermessen wurden.

Georeferenzierte Oberflächenbilder der Fahrbahnen - aufgenommen mit zehn Präzisionskameras am Messfahrzeug - lieferten die Detailinformationen zum Straßenzustand. Dank der hochgenauen Navigationssensorik ist im städtischen Umfeld flächendeckend eine Lagegenauigkeit zu erreichen, die bei einfacheren Systemen nicht oder nur mit hohem nachträglichem Aufwand herzustellen ist. In besonders engen Gassen der oberbergischen Stadt kam das weltweit einmalige Schmalspurfahrzeug eagle eye XS zum Einsatz, das die bewährte Technologie auf engsten Raum bündelt. Die Datenaufnahme dauerte nur wenige Tage und lieferte sehr genaue Informationen. Für den schnellen Datenüberblick steht mit dem eagle eye-Viewer ein intelligentes Ansichtsprogramm mit Zusatzfunktionen zur Verfügung.
"Künftig können die Mitarbeiter jeden Straßenabschnitt direkt am Rechner in Augenschein nehmen. Das spart viel Zeit und Geld", so Andreas Schröder.

Planung mit System
Die gewonnenen Daten fließen in die zentrale Straßendatenbank pit-KOMMUNAL von IP Syscon sowie das örtliche Geoinformationssystem ArcGIS ein und bilden dort die Grundlage für ein detailliertes Straßenkataster. Auf dieser Basis lassen sich klare Prioritäten für Sanierungsmaßnahmen ableiten und umsetzen.
"Mich freut es besonders, dass die Politik auf dieser Grundlage qualifiziert mitentscheiden und die Mittelverwendung im Überblick über den Straßenzustand im Stadtgebiet auch dem Bürger besser kommunizieren kann", führt Andreas Schröder aus.
Sein Fazit: "Wir können jetzt objektive Entscheidungs- und Planungsgrundlagen schnell und zuverlässig ableiten und Mittel dort verwenden, wo der Nutzen für die Straßen am größten ist."

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