Public Manager
05.12.2012 | Baustoffe, Beleuchtung, Gesundheitswesen und Hygiene

Fensterflächen XXL: Tageslicht ist gesund und hält die Nebenkosten im Rahmen

Wer sich heute nach einer Immobilie – sei es zur Miete, oder als Kaufobjekt – umschaut, der sucht nicht nur nach Begriffen wie „energieeffizient“ oder „modernisiert“, sondern immer öfter auch nach dem Wort „lichtdurchflutet“. „Das hat einen einfachen Grund: Zum einen ist Tageslicht gesund und fördert das Wohlbefinden der Bewohner, zum anderen spart die Nutzung des Sonnenlichts Strom und auch Heizkosten“, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.

Hell und lichtdurchflutet wohnt es sich angenehmer. (Foto: VFF/Velux)

„Das gilt gleichermaßen auch für Geschäftsgebäude: Welcher Arbeitnehmer ist nicht froh, wenn er in einem hellen Büro arbeiten kann, das über den Tag weitgehend ohne Kunstlicht auskommt und damit auch dem Arbeitgeber bares Geld spart.“

Wer schon einmal längere Zeit in einem schlecht beleuchteten Raum zugebracht hat oder sogar permanent bei Kunstlicht arbeitet, kennt dieses Gefühl: Man vermisst das Tageslicht und den freien Blick nach draußen. Das ist nur zu verständlich, denn das natürliche Licht fördert sowohl die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, als auch das Wohlbefinden. Gut, wenn dann wenigstens daheim großzügige Fensterflächen in der Fassade und im Dach auf einen warten, die jeden Bereich der Räume erhellen. Aber auch in Nichtwohngebäuden ist Besserung in Sicht: Transparente Fassaden und großformatige, Licht spendende Dachflächen prägen bereits das Gesicht vieler moderner Büro- und Geschäftshäuser in Deutschland, Europa und der ganzen Welt. Und es kommen täglich mehr attraktive Glasbauten dazu.

Großflächig, bodentief und echte Spardosen

Die Schießscharten früherer Tage sind out, denn heutige Fenster sind so energieeffizient, dass sie ohne Bedenken großzügig eingesetzt werden können. Gefragt sind im Wohn- und Nichtwohnbau Fenster- und Fenstertüren sowohl in der Fassade als auch im Dach, die möglichst hoch und breit sind. „Je größer sie sind, desto mehr kostenlose Sonnenwärme kommt ins Haus, die im Frühjahr, Herbst und Winter die Heizkosten reduzieren hilft“, erklärt Tschorn. Um während des Sommers übermäßige Aufheizung der Räume zu vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz von außen liegendem Sonnenschutz, wie beispielsweise Rollläden oder Hitzeschutz-Markisen. Außerdem spart das zusätzliche Licht der größeren Fensterflächen Strom: Deckenstrahler, Standleuchten, Schreibtischlampen und Co. können früher aus und später wieder angeschaltet werden. Das reduziert die Stromrechnung erheblich. Noch größer fallen die Ersparnisse bei Bürogebäuden aus: Hier kommen schnell einige hundert Euro und bei großen Firmen sogar hohe vierstellige Beträge zusammen, Geld, das wieder in das Unternehmen und seine Mitarbeiter reinvestiert werden kann.

Privatsphäre und blendfreie Ausleuchtung inklusive

Damit die Privatsphäre nicht zu kurz kommt – schließlich will sich nicht jeder Arbeitnehmer und schon gar nicht jeder Privatmensch ganztägig beobachten lassen – gibt es die unterschiedlichsten Lösungen. Dazu zählen unter anderem satinierte oder geätzte Oberflächen, elektrisch schaltbare Verglasungen, die zum Beispiel von klar auf matt wechseln können oder bei denen mit einer Einfärbung des Glases die Lichtdurchlässigkeit reguliert werden kann und Klassiker wie Jalousien, Rollläden oder Raffstores, die je nach Verwendungszweck und Beschaffenheit innen, im Scheibenzwischenraum oder außen vor der Verglasung angebracht werden. Für eine saubere und blendfreie Ausleuchtung des Raumes sorgen besondere Lamellensysteme. Es gibt sie zum Beispiel in Form von Aluminium-Raffstores oder als der Fassade vorgehängte Systeme aus Glas oder Metall. „Diese werden überwiegend in Bürogebäuden mit hohen Fassaden eingesetzt, finden aber auch in Wohnhäusern verstärkt Verwendung“, erklärt Tschorn. Noch einen Schritt weiter gehen mit Spiegeln versehene Lichtschächte, die das Tageslicht auch in Bereiche eines Gebäudes leiten können, die sonst im Dunklen liegen. „Ein schönes Beispiel für Lichtlenkung ist der Deutsche Bundestag mit seinen Spiegelflächen für indirekte Tageslichtnutzung. Man sieht also: Heute muss niemand mehr in einer Dunkelkammer leben und Arbeiten – die Möglichkeiten, Licht ins Haus zu holen, sind so vielfältig, wie die ständig wechselnden Lichtverhältnisse am Tag.“ VFF/DS

Der Expertentipp: „Mehr Licht im Altbau lässt sich im Falle einer vorgesehenen Modernisierung mit der Absenkung der Brüstung und der damit verbundenen Vergrößerung der Fenster erreichen. Früher waren 87 Zentimeter Standard. Heute sind – unter Beachtung der Absturzsicherheit – 50 Zentimeter üblich, die den Lichteintrag um gute 50 Prozent erhöhen. Bei der Planung einer solchen Maßnahme helfen die gut geschulten Mitarbeiter im Fachhandel. Übrigens: Modernisierungsmaßnahmen am Haus werden gefördert. Zur Verfügung stehen zum Beispiel finanzielle Mittel der KfW-Bank und die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen.“

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