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13.04.2012 | Abfallwirtschaft, Umwelttechnik

Ressourcensparen ist globale Zukunftsaufgabe - 5. Deutsch-Russisches Rohstoffforum stärkt internationalen Dialog

Rohstoffe sind eine wichtige Grundlage für hochentwickelte Industriegesellschaften. Da sie nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen, ist ein effizienter Umgang mit ihnen unerlässlich, betonte Dr. Marcel Huber, Umweltminister, beim Staatsempfang zur Eröffnung der 5. Deutsch-Russischen Rohstoffkonferenz

"Wir dürfen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen nicht leichtfertig verschwenden - auch im Interesse nachfolgender Generationen", so Huber. "Der verantwortungsvolle und bewusste Umgang mit unseren Ressourcen ist eine globale Herausforderung. Deshalb hört die Rohstoffwende nicht an den nationalen Grenzen auf, sondern muss auf internationaler Ebene diskutiert werden."

Weltweit werden heute pro Jahr etwa 60 Milliarden Tonnen an Rohstoffen verbraucht, das sind 50 Prozent mehr als noch vor 30 Jahren. Eine solche Nutzung übersteigt die Regenerationsfähigkeit der Erde. "Wenn wir unsere Ökosysteme nicht noch weiter belasten wollen, müssen wir jetzt handeln. Neben der Energiewende brauchen wir unbedingt auch eine Rohstoffwende", sagte Huber.

Der bayerische Weg zu einer ressourcensparenden Wirtschaft beruht auf drei Kernelementen: Verbesserung der Materialeffizienz, Erhöhung der Recyclingquoten und Ausbau der Substitution, also das Ersetzen knapper Rohstoffe durch weniger knappe Rohstoffe.
"Der Ressourceneffizienz-Dreisprung muss sein: Sparsamer Umgang mit Material, konsequentes Recyceln und Einsatz alternativer Rohstoffe", so Huber.

Hierbei setzt Bayern auf Kooperation: So ist beispielsweise Ressourceneffizienz ein Schwerpunkt im aktuellen Umweltpakt Bayern. Auch in der Bayerischen Nachhaltigkeitsstrategie ist das Ziel verankert, die Rohstoffproduktivität bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln und den Rohstoffverbrauch weiter zu senken. Um eine breite Wissensbasis zu schaffen, hat das Bayerische Umweltministerium zudem eine Studie über die Bedeutung von Rohstoffen für die wichtigsten bayerischen Branchen, zum Beispiel Elektrotechnik- und Automobilindustrie, erarbeiten lassen. Ziel ist es, die Rohstoffsituation in Bayern fundiert zu erfassen und damit eine solide fachliche Grundlage für die Steigerung der Ressourceneffizienz und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft zu legen. Die Ergebnisse sind Grundlage eines Fachdialogs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlicher Hand.

Der bayerische Weg zahlt sich aus: Bayern gehört bei der Verwertung von Hausmüll mit einer Recyclingquote von rund 72 Prozent zu den Besten in ganz Europa.