RECYCLING-OFFENSIVE ROLLT: 100.000ste Biotonne bestellt
Heute hat die Stadtreinigung Hamburg die Bestellung der 100.000sten grüne Biotonne angenommen. Die Zahl der in Hamburg aufgestellten grünen Biotonnen ist seit Jahresbeginn (57.000 Biotonnen) um rund 76 Prozent gestiegen.
Der Bestand an blauen Papiertonnen hat um 15 Prozent auf heute 131.524 zugelegt. Alle rund 890.000 Hamburger Privathaushalte können die Wertstoffsammlung mit gelben Säcken und Tonnen (Hamburger Wertstofftonne, HWT) nutzen. Zurzeit entsorgen rund 460.000 der 890.000 Haushalte ihr Altpapier in einer blauen Papiertonne (rund 52 Prozent) der Stadtreinigung Hamburg.
Rund 294.000 Haus-halte (33 Prozent) nutzen eine Biotonne für die umweltgerechte Entsorgung von Küchen- und Gartenabfällen. Hinzu kommen mehr als 32.000 Hamburger Haushalte (4 Prozent), die ihre Küchen- und Gartenabfälle direkt auf dem Wohngrundstück kompostieren.
Deutlich mehr als ein Drittel (37 Prozent) aller Hamburger Haushalte trennen also vorbildlich ihren Biomüll. Dies zeigt aber auch, dass gerade bei der getrennten Bioabfallsammlung noch viel Potenzial vorhanden ist: 60 Prozent aller Haushalte haben weder grüne Biotonnen noch kompostieren diese Haushalte ihre Küchen- und Gartenabfälle.
Dabei handelt es sich meist (46 Prozent aller Haushalte) um Mieter von Wohnungsbaugesellschaften, die weder die Gebührenvorteile der grünen Biotonne nutzen noch zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen können, weil die Vermieter bisher keine Biotonnen be- und aufstellen.
Auch bei der blauen Papiertonne liegt das deutlich größere aber bisher ungenutzte Anschlusspotenzial (33 Prozent aller Haushalte) bei Mietern von Wohnungsbaugesellschaften. Zwei Prozent der Haushalte befinden sich in Mietshäusern, in denen keine Hausmülltonnen und daher keine Wertstofftonnen aufgestellt werden können (Entsorgung über lila Hausmüllsäcke), weil es zum Beispiel weder einen Keller noch einen geeig-neten Hinterhof gibt.
Bei zwei Prozent der für den Anschluss an die blauen Papiertonnen vorgesehenen Haushalte haben Grundeigentümer bei der SRH einen Antrag auf Befreiung von der Anschlusspflicht gestellt. Bei der grünen Biotonne sind es rund fünf Prozent, wovon rund vier Prozent der Haushalte ihren Bioabfall aus Küche und Garten selbst kompostieren und deshalb keine grüne Biotonne brauchen.
Anfang September hatte die SRH rund 55.000 Hamburger Grundeigentümer angeschrieben, die keine blauen Papiertonnen und/oder grüne Biotonnen aufgestellt haben und bisher auch keinen Befreiungsantrag gestellt hatten. Dieses Erinnerungsschreiben und die begleitetende Anzeigenwerbung haben allein im September zur Aufstellung von rund 5.800 Biotonnen und rund 3.100 blauen Papiertonnen geführt.
Die Nachfrage der Eigenheimbesitzer war stärker als erwartet, die Nachfrage der Wohnungswirtschaft liegt weiter deutlich unter den Erwartungen, sodass Mieter nach wie vor nicht flächendeckend blaue, grüne und gelbe Tonnen nutzen können.
Auch die Menge der in grünen, blauen und gelben Wertstofftonnen erfassten Rohstoffe wächst: So konnten in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits mit 68.145 Tonnen (t) sechs Prozent mehr Papier von der Stadtreinigung Hamburg eingesammelt werden als noch im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (64.440 t).
Noch erfreulicher ist die Entwicklung der getrennt erfassten Bioabfälle. Seit dem Jahresbeginn steigen die monatlichen Bioabfallmengen kontinuierlich an. Nachdem bereits im Juni die Schwelle von 4.000 t / Monat erreicht wurde, folgten gleich darauf im August und September mit 5.000 t neue Monatsmengenrekorde. Insgesamt stieg die Bioabfallmenge in diesem Jahr um fast 54 Prozent auf bislang 31.154 t.
Auch über die zum 1. Mai neu eingeführte gelbe Hamburger Wertstofftonne konnten bisher rund 1.377 t Wertstoffe zusätzlich erfasst und einer Verwertung zugeführt werden. Besonders die Entsorgung von Altmetall (Töpfe, Besteck, Bratpfannen, Schrauben, Türdrücker, Backbleche usw.) in der Hamburger Wertstofftonne und den gelben Wertstoffsäcken wird von den Haushalten gut genutzt.