Public Manager
13.01.2011 | Allgemeine Meldungen

Autor:

VKU zur EU-Energiepolitik / Stadtwerke müssen im Rahmen derEU-Energiestrategie 2020 berücksichtigt werden

Am 4. Februar 2011 kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zum Energiegipfel in Brüssel zusammen. Im Zentrum wird die Europäische Energiestrategie 2020 stehen, welche diegrundlegenden Weichen für die Ausrichtung der Energiepolitik in der Europäischen Union stellt.

Im Zuge der Vorbereitung der deutschen Position gab es ein Spitzengespräch im Bundeskanzleramt. "Angesichts des sich wandelnden Energiesystems in Deutschland und aufder europäischen Ebene, ist es unerlässlich, dass auch die Belange des energiepolitischen Mittelstandes, den Stadtwerken, auf der europäischen Ebene berücksichtigt werden", so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).

Erste Gespräche mit EU-Energiekommissar Günther Oettinger verliefen aus Sicht der Kommunalwirtschaft bereits sehr positiv. Aus Sicht der Stadtwerke ist der Umbau der Energieinfrastruktur für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz von hoher Priorität. Die Grundlage dafür ist ein nachhaltiges Finanzierungsmodell sowie die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren auf allen Netzebenen.

Reck: "Stromautobahnen und Verteilnetze müssen gleichberechtigt ausgebaut werden. Autobahnen funktionieren nur mit entsprechend gut funktionierenden Auf- und Abfahrten sowie zuverlässigen Zubringern. Wer die Verteilnetzebene vernachlässigt, gefährdet nicht nur die zuverlässige Energielieferungan Haushalte, sondern auch die Einspeisung erneuerbarer Energien aus dezentraler Erzeugung."

Im Hinblick auf die notwendige Steigerung der Energieeffizienz auf Ebene der EU unterstrich Reck die Bedeutung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): "Die EU steht unmittelbar vor dem Scheitern des gesetzten Ziels, die Energieeffizienz in der EU bis 2020 zu steigern. Mit Blick darauf muss in den kommenden Jahren die KWK als hocheffiziente und klimafreundliche Erzeugungstechnologie auf Ebene der EU gestärkt werden. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie die Position kommunaler Unternehmen in Brüssel gleichermaßen vertritt und nicht nur Konzerninteressen verfolgt."

Der VKU geht davon aus, dass die Bundesregierung eine ausgewogene Position Deutschlands für den Energiegipfel im Dialog mit den Stadtwerken entwickelt und somit auch den energiepolitischen Mittelstand in Brüssel vertritt.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 240.000 Beschäftigten wurden 2008 Umsatzerlöse von rund 92 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8,8 Milliarden Euro investiert.
Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 51,4 Prozent in der Erdgas-, 77,5 Prozent in der Trinkwasser-, 53,6 Prozent in der Wärmeversorgung und 11,8 Prozent inder Abwasserentsorgung.