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15.12.2011 | Allgemeine Meldungen, Versorgungsnetze

NEV mit neuem Führungsduo: Dr. Jürgen Zieger zum Verbandsvorsitzenden gewählt - Rüdiger Braun führt die Geschäfte

Für die einen kam die Energiewende völlig überraschend, für die anderen war sie längst überfällig. Fest steht, dass ihre Umsetzung für Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg viele Fragen aufwirft und weitreichende Umstrukturierungen bedeutet. In diesem Spannungsfeld steht der NEV (Neckar-Elektrizitätsverband) als kommunaler Zweckverband in beratender und konkret gestaltender Funktion seinen 176 Mitgliedern im Herzen Baden-Württembergs zur Seite.

Seine heutige Verbandsversammlung nutzte der NEV, um für diese Herausforderungen mit neuem Führungsduo und der Abstimmung des Verbandsvorschlags zum Thema Netze Profil zu zeigen.

Dr. Jürgen Zieger, mit 3744 von 3751 Stimmen - also mit überwältigender Mehrheit - der 176 Mitgliedsstädte, Gemeinden und Landkreise frisch gewählte Verbandsvorsitzende des NEV, hebt hervor: "Der Einfluss von Kommunen und Landkreisen auf die großen Energieversorger ist für die aktive Gestaltung der Energiewende von zentraler Bedeutung, werden doch hier wesentliche Weichenstellungen mit ganz konkreten Auswirkungen auf die Haushalte unserer Mitglieder vorgenommen. Die Position als Miteigentümer der großen Energieversorger EnBW und Süwag sichert uns als Verband hier entscheidende Mitspracherechte - jetzt und in Zukunft - und ermöglicht die engagierte Interessenvertretung unserer Mitglieder."

Zum 1. Stellvertretenden Vorsitzenden wurde Ralf Trettner ohne Gegenstimmen gewählt.
Für Rüdiger Braun rückt Mario Dürr als Mitglied des Verwaltungsrates für die Raumschaft Heilbronn nach - ebenfalls einstimmig.

NEV-Geschäftsführer Rüdiger Braun ergänzt nach einstimmiger Annahme des Geschäftsberichts 2010 sowie der Wirtschaftspläne 2012/2013: "Der NEV versteht sich unter unserer Führung als Zukunftschancen schaffende Plattform kollegialer Zusammenarbeit und systematisch-strukturierten Erfahrungsaustausch - nach unserem Verständnis entscheidende Voraussetzungen für den Umstieg auf erneuerbare Energien, stabile Netze und die sichere Erfüllung der Daseinsvorsorge, die unserer Mitglieder zu leisten haben."

Die Bedeutung des Themas Netze zeigt sich im Abstimmungsergebnis des NEV: Die Mehrheit (bei 228 Enthaltungen) der NEV-Mitglieder entschieden sich für das Beteiligungsmodell des NEV lt. Beschlussvorschlag.
Rüdiger Braun und Jürgen Zieger freuen sich: "Damit haben unsere Mitglieder sich für die weitere Ausarbeitung einer wirtschaftlich, politisch wie ökonomisch sicheren und tragfähigen Lösung entschieden!"

Konkret bedeutet der Beschluss: Der NEV organisiert alle notwendigen Schritte, um die Vertragsentwürfe für eine mehrheitliche kommunale Übernahme der Stromverteilnetze im Verbandsgebiet über Beteiligungsverträge mit der EnBW Regional AG bzw. auch der Süwag Energie AG weiter zu konkretisieren und voranzutreiben. Trotzdem bleibt damit jeder Kommune die spätere Teilnahme an den fertigen Beteiligungsmodellen freigestellt.

Die Vorteile für die Mitglieder bei einer Entscheidung für die Teilnahme sind:

effizienter Netzbetrieb
vorteilhafte Strukturdaten (gemeinsame Stärke und Gestaltungskraft, Mitspracherechte)
geringe oder gar keine Einbindungs- oder Entflechtungskosten (vorteilhaft für Haushalte, öffentliche Einrichtungen, Gewerbe und Industrie)
reibungsloser Übergang und Fortbetrieb (sowohl bei Netz- als auch bei Straßenbeleuchtungsbetrieb)
hohe und relativ sichere Rendite durch wirtschaftliche und risikoarme Beteiligung gewährt
Bewahrung weitergehender Aktivitäten im Energiemarkt sind jedem NEV-Mitglied weiterhin möglich

Das Duo Rüdiger Braun / Jürgen Zieger - der eine langjähriger Bürgermeister Abstatts und erfahrener Kenner kommunaler Strukturen mit zahlreichen Kontakten, der andere amtierende Oberbürgermeister Esslingens mit ebensolchem Gewicht - reizt an der neuen Situation besonders die Chance, Informationen mit allen Vor- und Nachteilen im Sinne der Mitglieder zusammenzutragen. Und diese Fakten dann schlüssig zu bewerten, darzulegen, um so trag- und zukunftsfähige Entscheidungsgrundlagen für die NEV-Mitglieder zu schaffen und Wissenstransfer sowie solide Beratung sicherzustellen.

Rüdiger Braun schließt: "Mit der Modernisierungswende in der Stromversorgung läuten Dr. Zieger und ich beim NEV auch gleich die Neuausrichtung des NEV ein. Für uns stehen eindeutig die Chancen der Energiewende im Vordergrund und wir sind uns sicher: Gemeinsam als starker Zweckverband sind wir für alle Herausforderungen bestens gewappnet!"

"Für 2012 stehen beim NEV neben allen inhaltlichen Fragen deshalb auch die inhaltliche wie optische Auffrischung als aktiver Meinungsbildner und Dienstleister auf dem Plan. Wichtige Zukunftsfragen von einheitlicher, zweckmäßiger, wirtschaftlicher und umweltschonender Energieversorgung behandelt der NEV kompetent und verantwortlich. Das neue Motto "NEV - kommunal elektrisierend" drückt aus, welche Rolle der NEV in Zukunft auszufüllen gedenkt.

Über den NEV:
Der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) ist ein kommunaler Zweckverband, dem 167 Städte und Gemeinden sowie 9 Landkreise als Mitglieder angehören. Das Verbandsgebiet erstreckt sich vom Landkreis Heilbronn im Norden bis zum Landkreis Reutlingen im Süden von Baden-Württemberg.
Der Sitz des Verbandes ist in Esslingen a. N., die Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Stuttgart.
Der NEV hat insbesondere die Aufgabe, die Interessen seiner Mitglieder auf dem Gebiet der Energieversorgung zu vertreten und auf eine einheitliche, zweckmäßige, wirtschaftliche und umweltschonende Energieversorgung der Gemeinden und aller Abnehmerkreise des Verbandsgebiets hinzuwirken. Im Rahmen dieser Aufgabe steht die hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle allen Städten, Gemeinden, Landkreisen, Behörden und Stromabnehmerverbänden zur Beratung zur Verfügung.
Das derzeitige Versorgungsgebiet umfasst die Zuständigkeitsbereiche der ehemaligen Neckarwerke Stuttgart (heute EnBW Regional AG) und der ehemaligen Kraftwerk Altwürttemberg AG (jetzt Süwag Energie AG). Engagements in Feldern erneuerbarer Energien wie z.B. die Beteiligung an Windkraftanlagen werden derzeit geprüft.

www.nev-bw.de