Neue Amt24-Studie belegt: Bekanntheit und Akzeptanz des neuen Personalausweises bei Verwaltungen, Bürgern und Unternehmen höchst unterschiedlich
Auf der Messe - Moderner Staat - 2010 in Berlin stellte Dirk Stocksmeier, Vorstandsvorsitzender von Amt24, die neue Amt24-Studie zur Akzeptanz und Bekanntheit des neuen Personalausweises vor.
Das wichtigste Ergebnis der Studie ist: Während die Bürger und die öffentliche Verwaltung bereits sehr gut über den neuen Personalausweis informiert sind, sieht die Situation auf Seiten der Unternehmen erstaunlich uneinheitlich aus: Gerade für Unternehmen bietet der neue Personalausweis im sicheren elektronischen Geschäftsverkehr weitreichende Erleichterungen, nur dass dies insbesondere kleineren und mittleren Unternehmen weitestgehend unbekannt ist.
Bei den Bürger gibt es Skepsis aber auch Begeisterung: Während ein Drittel über den neuen Personalausweis noch gar nicht Bescheid weiß, will immerhin jeder zehnte Bürger möglichst schnell dessen Vorteile nutzen und noch vor Ablauf des alten Ausweises den "Neuen" beantragen.
"Verwaltungen sehen den Mehrwert vor allem im Kontakt mit den Bürgern, z. B. bei der Übermittlung von personenbezogenen Daten, wie bei der Online-Antragstellung oder -Auskunftserteilung", so Stocksmeier in seinem Vortrag. Und: "Als problematisch wird auf Verwaltungsseite allerdings die Einbindung in die eigene Infrastruktur sowie die Kostenseite betrachtet."
Ein Drittel der befragten Verwaltungen plant zum jetzigen Zeitpunkt generell Anwendungen mit dem neuen Ausweis.
Jene Unternehmen, die sich bereits mit dem neuen Personalausweis befasst haben, sehen vor allem einen Mehrwert für den Kunden, insbesondere hinsichtlich einer hohen Servicequalität und einem erhofften Rückgang des Identitätsmissbrauchs.
Anders als die Verwaltungen verbindet die Gruppe der befragten Versicherungen in der Studie auch eine Kostenersparnis mit der Einführung des neuen Personalausweises.
Für rund 2/3 der Bürger ist besonders das neue Scheckkartenformat von Interesse. Vorteile sehen die Bürger vor allem darin, dass Online- Dienstleistungen mit dem neuen Personalausweis künftig komfortabler abgewickelt werden können. Mehr als 60 % glauben aber nicht, dass Online Dienstleistungen durch den neuen Ausweis sicherer werden. Immerhin 35 % der Befragten wollen ihren Ausweis mit der qualifizierten elektronischen Signatur ausstatten lassen - und mehr als 50 % der Befragten werden ihren Fingerabdruck nicht aufnehmen lassen.
Methodik
Die Studie wurde im Auftrag von Amt24 vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Electronic Government an der Universität Potsdam erstellt. Befragt wurden dabei insgesamt 192 unterschiedliche Verwaltungsstellen, 751 deutsche Staatsbürger ab 15 Jahren sowie 456 repräsentativ ausgewählte Unternehmen.
Gefragt wurde dabei nach der wahrgenommenen Nützlichkeit, des zu erwartenden Aufwandes und nach den äußeren Faktoren, die den Einsatz des neuen Personalausweises beeinflussen.
Der neue Personalausweis wird zum 1. November in Deutschland eingeführt. Die wichtigste Neuerung des scheckkartengroßen Ausweises ist die eID-Funktion, die es dem Inhaber ermöglicht, sich im Internet auszuweisen. Weitere neue Möglichkeiten bietet die Unterschriftsfunktion (elektronische Signatur) des Ausweises. Mit ihr kann der Inhaber online Verträge, Anträge und Urkunden unterzeichnen, die sonst nur per Schriftform rechtsverbindlich wären.
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