Public Manager
20.05.2010 | Messen

"Viele Ideen, Arbeitskraft und Hoffnung" Startschuss für neun EU-Leuchtturmprojekte auf der Zukunft Kommune

Wie bleiben Kommunen zukunftsfähig und attraktiv für Einwohner und Unternehmen? Diese Frage führte am Dienstag und Mittwoch insgesamt 189 Aussteller und 2.425 Fachbesucher in Stuttgart zusammen. Von den Experten an den Messeständen und in den Praxisforen der Fachmessen Zukunft Kommune und public10 ging vor allem eine Botschaft aus: Statt Kirchturmdenken ist Vernetzung gefragt, statt neuer Baugebiete und Gewerbeflächen sind Bestandspflege und ein nachhaltiges Flächenmanagement vonnöten. Dabei empfiehlt es sich, die vielfältigen Förderprogramme von Bund, Ländern und EU im Blick zu behalten und zu nutzen.

Gewusst wie:
Zu den cleveren Ortschaften, die bis heute schuldenfrei geblieben sind und dennoch einiges zu bieten haben, zählt die Umwelt- und Energiegemeinde Weissach im Tal. "Wir kennen uns aus im Förderdschungel und haben zum Beispiel über das Landessanierungsprogramm Millionen abgeschöpft", erklärte Ian Vincent Schölzel in der Podiumsdiskussion zum Thema "Standortsicherung / Wirtschaft vor Ort".

Grund zum Jubeln hatte der findige Bürgermeister auch während der Messe: Mit ihrem Projekt "Grüner Kamin Weissach im Tal - von der Industriebrache zum integrierten Quartier" zählt die Gemeinde aus dem Rems-Murr Kreis zu den neun Gewinnern der EU-Leuchtturmprojekte, die ihre innovativen Konzepte nunmehr mit den ausgeschriebenen Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) umsetzen können.

Alle Bewerber haben sich ihren Erfolg dabei redlich verdient. "Da steckt einiges an Ideen, Arbeitskraft, aber auch Hoffnung drin", betonte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Rudolf Köberle, in seiner Laudatio am ersten Messetag.

Heute könne ein Bürgermeister nicht nur die Fahne hoch halten und Beschlüsse im Gemeinderat fällen, erklärte Michael Blum in der Podiumsdiskussion. "Ich benötige ein Management für Fördermittel und muss ein Netzwerk kreieren", so der Geschäftsführer der STEG Stadtentwicklung.

Weniger Konkurrenzgebaren, sondern die Suche nach Verbündeten bringe Kommunen und Unternehmen voran, stieß Günther Leßnerkraus, Leiter der Abteilung "Innovation und Technologietransfer" im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, ins gleiche Horn.
Günstig sei eine Clusterbildung wie es in Backnang im Schwerpunkt Telekommunikation oder in Waiblingen zum Thema Verpackung gelungen sei. Um ihre Kräfte derartig zu bündeln, müssten sich die Kommunen auf ihr eigenes Potenzial besinnen und sich in einem Umkreis von etwa einer Autostunde nach passenden Partnern umsehen. Mit ins Boot gehöre dabei auch die wirtschaftsnahe Forschung.

Ein stärker gebündeltes Angebot präsentiert die Zukunft Kommune demnächst selbst:
Im Verbund mit der public11, 3. Internationale Fachmesse für Stadtplanung und öffentliche Raumgestaltung, und der PUBLIC Energy, Fachmesse für kommunale Energielösungen, präsentiert sich der kommunale Gipfel am 16. und 17. März 2011 erstmals in der Koelnmesse.

Weitere Informationen sind unter www.zukunft-kommune.de
und www.public-messe.de
zu finden.