Keycards statt Schlüssel: Erhöhte Sicherheit und Kosteneffizienz für die Feuerwehr

Ein vernetztes Schließsystem garantiert auf den sieben im Stadtgebiet verteilten Feuerwachen der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen, dass bei einem Alarm sämtliche autorisierten Feuerwehrkräfte unmittelbaren Zutritt zu den Gerätehäusern erhalten. Ein weiterer Vorteil: Die kontaktlos arbeitenden Keycards des eingesetzten Zutrittskontrollsystems Sesam ISE+ können jederzeit in der computergesteuerten Schlüsselverwaltung individuell aktiviert, deaktiviert oder mit abgestuften Zutrittsrechten versehen werden.

(Foto: Sesam Elektronische Sicherheitssysteme GmbH)

Die Freiwillige Feuerwehr der etwa 10 Kilometer südöstlich von Stuttgart gelegenen, baden-württembergischen Stadt Esslingen am Neckar ist auf dem Gebiet von 46 Quadratkilometern Fläche verantwortlich für 92 000 Menschen. Neben der Hauptfeuerwache in der Innenstadt bestehen sechs weitere Abteilungen in den Stadtteilen Berkheim, Hegensberg, Sirnau, Sulzgries, Wäldenbronn und Zell mit insgesamt 250 aktiven Feuerwehrfrauen und -männern als hauptamtliche oder freiwillige Kräfte. Damit in Alarmfällen alles wie am Schnürchen ablaufen kann, hat die standortübergreifend eingesetzte Schließanlange eine besonders kritische Funktion: Die Feuerwehrkräfte, die zu den abgesperrten Gerätehäusern der jeweiligen Feuerwachen eilen, müssen zuverlässig zu den Löschfahrzeugen gelangen können. Ansonsten soll der Zutritt zu den Gerätehäusern und zu den einzelnen Räumen und Büros der Feuerwachen nur entsprechend autorisierten Personen unter den mehreren hundert Schlüsselbesitzern gewährt werden.

Von "analogen" Schlüsseln zu modernen Schlüsselkarten

Die Freiwillige Feuerwehr Esslingen wechselte deshalb im Frühling 2008 von der althergebrachten, schlüsselbasierten Schließanlage zu einem modernen System mit kontaktlosen Keycards. Zu jenem Zeitpunkt bezog die Hauptfeuerwache in der Innenstadt ihren neuen Standort, an dem sämtliche Zugänge für die kommende Schließanlage vorbereitet werden mussten. Die Ulmer Schloss + Beschlag Handels GmbH aus Esslingen, der langjährige Partner der Feuerwehr für die Schließanlage, empfahl eine Systemlösung des Mammendorfer Sicherheitsspezialisten Sesam GmbH. Sesam bot unter anderem das flexible Zutrittskontroll- und Einbruchmeldesystem ISE+ an, das auch vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik in der Liste empfohlener Produkte geführt wird. Systeme mit ISE+-Auswerte- und -Steuergeräten können aufgebaut werden als einfache Zutrittskontrolleinrichtung, zur Zutrittskontrolle mit Türüberwachung bis hin zu komplexen Zutrittskontrollsystemen mit kombinierter Bedienung der Alarmanlage. Für die Esslinger Feuerwehr besonders entscheidend: Mehrere lokal angebundene ISE+-Steuergeräte für die einzelnen elektronischen Schließzylinder und Schlüssellesegeräte lassen sich problemlos und sicher miteinander vernetzen.

"Letztendlich haben wir es hier mit einem komplexen IT-System zu tun, das über sieben Standorte verteilt ist und zu 100 Prozent ausfallsicher funktionieren muss", erklärt Brandamtsrat Günter Jesinger, Stv. Amtsleiter der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen. Über ein Dutzend ISE+-Auswertungs- und -Steuereinheiten regeln seit Mitte 2008 die verteilte Schließanlange. "Wir wollten weg von Schlüsseln zu einem Gesamtsystem mit niedrigeren Betriebskosten. Wir haben rund 230 aktive Kräfte allein in den Freiwilligen Feuerwehrabteilungen. Mit der damit verbundenen Fluktuation durch Ein- und Austritte, die Sie bei einer Freiwilligen Feuerwehr immer haben, kommt das Schlüsselmanagement entsprechend teuer", erklärt Brandamtsrat Jesinger. Hinzu kam der Sicherheitsaspekt: Niemand sollte unautorisiert in Büros oder die Gerätehäuser gelangen können, auch nicht mit ausgegebenem Schlüssel. Im Alarmfall dagegen sollte das Aufsperren für alle Schlüsselbesitzer fehlerfrei und zügig funktionieren, sodass sie in einem Zeitfenster von 30 Minuten ab Alarmierung automatisch Zutritt zu den notwendigen Räumlichkeiten erhalten. "Dieses Kriterium war eine technische Herausforderung", so Jesinger, "denn auch im Katastrophenfall - oder auch nur bei einem Stromausfall - muss die vernetzte Signalisierung ausfallsicher funktionieren."

Flexible und ausfallsichere Systemlösung

Hier brachte die große Flexibilität der Sesam ISE+-Geräte den entscheidenden Vorteil: An jedem Standort sind sie an einen Thin-Client - einen kleinen, robusten Industrie-PC - und Pufferbatterien angeschlossen. Über sogenannte VPN-Tunnel bilden sie ein verschlüsseltes Netzwerk mit den anderen ISE+-Geräten, die zum Beispiel in den Gerätehäusern den Zutritt überwachen. An der Realisierung des neuen Schließsystems waren die örtlichen Unternehmen Ulmer Schloss + Beschlag Handels GmbH und Schlienz Elektro Technik sowie die Mammendorfer Sesam GmbH beteiligt. Hand in Hand realisierten die Projektpartner zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen die Konzeption, den Einbau und die Installation der ISE+ Systeme, der robusten Sesam HF-Lesegeräte sowie die elektrischen Schlösser in der übergreifenden Elektroinstallation. "Es hat sehr großen Spaß gemacht, diese geniale Lösung zu erarbeiten und gemeinsam so problemlos umsetzen", resümiert der Stellvertretende Amtsleiter. Sämtliche alten Schlüssel sind seit über einem Jahr gegen rund 300 Schlüsselkarten eingetauscht, die neben dem Feuerwehrpersonal zum Beispiel auch externen Personen wie den Raumpflegern Zutritt gewähren.

Wenn jetzt zum Beispiel ein Feuerwehrmann seinen freiwilligen Dienst quittiert oder seine Schlüsselkarte verliert, genügen wenige Mausklicks im zentralen Schlüsselmanagement am PC und einen Augenblick später ist die Schlüsselkarte gesperrt. Genauso einfach gestaltet sich das Rechtemanagement, mit dem detailliert festgelegt werden kann, welche Türen und Tore standardmäßig sowie im Alarmfall mit einer Karte aufgehen. Die Kartenbesitzer wiederum brauchen ihre Schlüsselkarte nur noch vor das kontaktlos arbeitende Sesam HF-Lesegerät halten, wenn sie möchten, dass das elektrische Türschloss zurückschnappt. "Nach nun mittlerweile über einem Jahr können wir ein uneingeschränkt positives Fazit ziehen", erklärt Feuerwehrmann Jesinger. "Die ISE+-Zutrittslösung läuft hundertprozentig stabil und ist jederzeit verfügbar. Die Entscheidung für Sesam war für uns als Feuerwehr absolut richtig."