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09.06.2010 | Polizei und Rettungsdienste

Interschutz 2010: Falck zieht eine erste Bilanz seiner Aktivitäten in Deutschland

Erstmals hat sich die Falck Rettungsdienst GmbH im Rahmen der Interschutz 2010 dem deutschen Fachpublikum präsentiert. Das Tochterunternehmen des dänischen Falck-Konzerns berichtete im Rahmen eines Pressegesprächs über seine Aktivitäten nach Bekanntwerden des Eintritts in den deutschen Markt.

Geschäftsführer Ole Qvist Pedersen bezog diesbezüglich auch zu aktuellen Themen Stellung. Hierbei standen die Auswirkungen der jüngsten EuGH-Rechtsprechung im Mittelpunkt.
"Das Interesse an der Falck Rettungsdienst GmbH ist sehr groß”, bilanziert Falck-Vizepräsident Ole Qvist Pedersen, der auch für das Deutschlandgeschäft verantwortlich ist. Mit zahlreichen Institutionen bestünde ein konstruktiver Gedankenaustausch. Man sei, so Qvist, auch mit allen Hilfsorganisationen in konstruktiven Gesprächen, selbst wenn die Auffassungen zu einzelnen Themen nicht identisch seien. Falck habe das Ziel, mit seiner internationalen Erfahrung die Wirtschaftlichkeit zu verbessern und die Qualität im Rettungsdienst zu sichern sowie - wo möglich - zu verbessern.

Angesichts des jüngsten EuGH-Urteils vom 29. April 2010 (Az C-160/08), das die Vergabepraxis in vier sogenannten "Submissionsländern” gerügt hatte, sieht sich Falck in seiner Rechtsauffassung bestätigt: Der Rettungsdienst in Deutschland unterliege selbstverständlich den Vergaberichtlinen der Europäischen Union, so wie auch in allen anderen Ländern, in denen Falck tätig ist. Es müsse deshalb unverzüglich in Deutschland eine Wettbewerbsgleichheit geschaffen werden, die allen qualifizierten Leistungserbringern einheitliche Zugangschancen eröffnet.

Qvist empfahl die Einrichtung von Kompetenzzentren auf Länderebene, die die kommunalen Träger der Rettungsdienste im Vorfeld von Ausschreibungen juristisch beraten und bei der Durchführung praktisch unterstützen könnten. "Angesichts drastischer Einsparzwänge im Gesundheitswesen sowie in den Kommunen sei ein Wettbewerb auf Basis transparenter Ausschreibungen unverzichtbar. Die Erfahrungen von Falck mit seinen Rettungsdiensten in sieben europäischen Ländern hätten gezeigt, dass durch Ausschreibungen nicht nur mehr Wirtschaftlichkeit, sondern auch eine höhere Qualität erreicht werde”, so Ole Qvist.

Die Nachbarländer von Deutschland würden, so Qvist weiter, seit Jahren zeigen, dass sich Vergaben im Rettungsdienst mit ehrenamtlichen Strukturen im Katastrophenschutz sehr gut ergänzen. Ehrenamtliche Helfer hätten auch bei Privatunternehmen ausreichende Möglichkeiten, praktische Einsatzerfahrungen zu sammeln. So habe Falck zum Beispiel in Belgien eine ehrenamtliche Rettungsdienstgruppe mit über 600 Aktiven aufgebaut.

Falck erwarte in Deutschland einen transparenten Wettbewerb. Jeder Patient in Deutschland habe das Recht auf schnelle und professionelle Hilfe, die laut Qvist aber auch wirtschaftlich sein müsse. Dies zu erfüllen, sei in Zukunft Aufgabe aller etablierten und neuen Leistungserbringer im Rettungsdienst.

Der Falck Konzern mit Zentrale in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen gilt mit seinen rund 16.000 Mitarbeitern als Europas größtes Rettungsdienstunternehmen und weltweit als die größte Privatfeuerwehr. Neben Rettungsdienst und Feuerwehr, der Pannenhilfe sowie der Gesundheitsfürsorge ist Falck der weltweit führende Anbieter von Notfall- und Sicherheitskursen, insbesondere für den Offshore-und Marinebereich.
Auf fünf Kontinenten werden insgesamt 15 Ausbildungszentren betrieben. Der Gesamtumsatz lag im zurückliegenden Geschäftsjahr 2009 bei rund 1,1 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren expandierte das Unternehmen stark und ist heute weltweit mit seinen Dienstleistungen in 23 Ländern vertreten.

www.falck.com