Public Manager
29.06.2010 | Arbeitsschutz, Gesundheitswesen und Hygiene

Ergonomie ein Schwerpunkt auf der ORGATEC 2010

Im Büro ist eine Leistungssteigerung von bis zu 36 Prozent möglich, so das Ergebnis einer Langzeituntersuchung des Fraunhofer Instituts für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO). Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass die Büroeinrichtung ergonomisch gestaltet ist. So hat das Zentrum für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule Köln errechnet, dass die betriebswirtschaftlichen Zusatzkosten pro Mitarbeiter, der an Rückenleiden erkrankt, jährlich bei knapp 1.000 Euro liegen. Vor dem Hintergrund, dass über 50% der Deutschen an Rückenschmerzen leiden, wird klar, dass sich Investitionen in eine ergonomisch sinnvolle Büroeinrichtung schnell amortisieren.

Eine Studie des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK) hat ergeben, dass durch arbeitsbedingte Erkrankungen in Deutschland volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 43,9 Milliarden Euro pro Jahr entstehen. Allein durch Muskel-Skelett-Erkrankungen fallen Kosten in Höhe von 9,2 Milliarden Euro an. Die Prämisse für mehr Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden heißt daher mehr Bewegung. Denn so werden typische Muskel-Skelett-Erkrankungen vermieden, Stoffwechsel und Sauerstoffversorgung gefördert, und nicht zuletzt hält Bewegung auch geistig wach.

Daher werden zunehmend mehr Sitz-Steh- Arbeitstische angeboten. Wichtig ist auch der individuelle Komfort und damit Möbel, die den Nutzer optimal unterstützen. Deshalb werden fast ausschließlich höhenverstellbare Tische gekauft, die an die Körpergröße des Nutzers angepasst werden können. Dabei nehmen aufgrund der wachsenden Bandbreite an Körpermaßen die Verstellbereiche und die Beinfreiheit unter den Tischen zu.

Bei Drehstühlen werden insbesondere Rückenlehnen, aber auch Sitzflächen immer flexibler und bieten so mehr Bewegungsfreiheit. Zudem sorgen Gewichts- und Synchron-Automatik häufig für "intuitives Sitzen". Der Stuhl passt sich jeder Haltung des Sitzenden automatisch an. Das ist nicht nur bei Stühlen mit häufig wechselnden Nutzern - etwa beim Desksharing - von Vorteil. Korrekt ausgeleuchtet Individuelle Regulierbarkeit ist aber auch bei der Beleuchtung unabdingbar - allein schon deshalb, weil ein 50-jähriger Mitarbeiter etwa die doppelte Lichtmenge wie sein 25-jähriger Kollege benötigt. Daher empfehlen sich Stehund Arbeitsplatzleuchten für den individuellen Lichtkomfort.

Denn richtiges Licht ist für die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter unerlässlich. Optimale Lichtverhältnisse erhöhen die Konzentration, verringern die Fehlerquote und können Tageszeit bedingte Tiefs ausgleichen. Die Beleuchtungsplanung muss daher zweckmäßig und zweckorientiert sein. Der Fokus muss auf dem Bereich der Sehaufgabe liegen, nicht auf dem kompletten Raum. Unverzichtbar ist die korrekte Ausleuchtung von Bildschirmarbeitsplätzen. Nicht zuletzt wirkt sich eine optimale Lichtgestaltung - etwa in Form von Tageslicht durchfluteten Räumen - auch auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter aus. Stressfaktor Lärm Auch Stress macht krank.

Im Büro ist Lärm häufig der Stressfaktor Nummer 1. Bei akustischer Ablenkung sinken Zufriedenheit und Leistungspotenzial, Lesegeschwindigkeit und Konzentration nehmen ab. Dabei kommt es insbesondere in offenen Bürolandschaften zu Akustikproblemen. Abhilfe bieten Schall absorbierende Oberflächen, die Nachhallzeiten reduzieren. Das reicht von Akustikdecken und Wandverkleidungen, die sich als Kunst tarnen können, über Möbel mit Schall absorbierenden Oberflächen und den Einsatz textiler Materialien bis hin zu Teppichböden. Letztere können bei höheren Frequenzen bis zu 50 Prozent der Schallwellen reduzieren und dämpfen gleichzeitig den Trittschall.

Lautstärke allein ist jedoch nicht das Problem. Vor allem eine zu hohe Sprachverständlichkeit lenkt ab und schadet dadurch der Konzentration. Daher kommen häufig Diskretionselemente wie Stellwände oder Aufsätze an Schreibtischen, aber auch höhere Stauraumelemente oder Raum-im-Raum- Systeme zum Einsatz. Gleichzeitig kann es sinnvoll sein, den Schall nur soweit zu dämmen, dass ein gewisser Grundgeräuschpegel erhalten bleibt, der Gespräche akustisch überlagert.

Diese Technik macht sich auch das so genannte "Soundmasking" zunutze, bei dem ein künstliches Grundrauschen erzeugt wird, das sich leichter ausblenden lässt als ein Gespräch. Derartige Maßnahmen haben zugleich noch einen weiteren positiven Effekt: Sie erhöhen die Diskretion, vertrauliche Unterhaltungen können nicht länger von anderen verfolgt werden. Auch das letztlich ein Beitrag zum Wohlbefinden der Mitarbeiter.

Ein optimales Arbeitsumfeld, das darüber hinaus etwa auch "erlebnisreiche" Arbeitszonen, Licht durchflutete Räume und eine ästhetisch ansprechende Einrichtung bietet, trägt zudem zum Wohlbefinden und damit zu mehr Kreativität, Inspiration und Innovationsleistung der Mitarbeiter bei. Vom 26. bis 30. Oktober werden in Köln auf der ORGATEC, der Internationalen Leitmesse für Office & Object, Lösungen für die Büroraumgestaltung vorgestellt, die diesen Anforderungen gerecht werden.

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