Public Manager
13.03.2009 |

Studie: Investitionsbedarf in Gas- und Wasserversorgung

Eine vom Rohrleitungsbauverband (rbv) in Auftrag gegebene Studie macht deutlich, dass sich die Schäden im Verteilernetz in den nächsten 17 Jahren verdoppeln, wenn die Versorgungsunternehmen nicht in eine vorbeugende Instandhaltungsstrategie investieren.

Der Verfasser der Studie, das unabhängige Wiener Ingenieurbüro Dr. Gerhard Kiesselbach, spricht sich für eine jährliche Erneuerungsrate von mindestens 1,5 bis zwei Prozent der Rohrleitungslänge aus. Nur so könne der Zustand des Netzes über die nächsten 50 Jahre annähernd auf dem heutigen technischen Stand gehalten werden.
Eine Verbesserung des Netzes könne erst ab einer Erneuerungsrate von zwei bis 2,5 Prozent eintreten.

Der Wiener Experte hat in seiner Studie erstmals ein Modell vorgelegt, mit dessen Hilfe der Zustand eines Netzes abgeschätzt werden kann. Das Modell bezieht neben dem Alter auch andere Faktoren wie örtliche Verhältnisse und Material mit in die Schätzung ein.
Rbv-Präsident Klaus Küsel wertete die Studie als indirekte Bestätigung für die Befürchtungen der Rohrleitungsbau-Branche, dass sich angesichts der aktuellen Erneuerungsrate von weniger als 0,5 Prozent der Zustand des Rohrleitungsnetzes drastisch verschlechtern wird.
Küsel erinnerte in diesem Zusammenhang an die öffentlich-rechtliche Verantwortung der Kommunen für die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Diese Verantwortung, so Küsel, bleibe auch dann bestehen, wenn die Kommunen Dienstleistungen in diesem Bereich einem Privatunternehmen übertragen.
"In diesem Fall zahlt sich aus, wenn Mitgliedsunternehmen des Rohrleitungsbauverbands mit den Arbeiten beauftragt werden. Unsere Unternehmen haben sich durch ein nachweislich geprüftes und evaluiertes Qualitäts- und Sicherheitsmanagement als zuverlässige Partner bei der Pflege und der Erhaltung der Netzinfrastruktur qualifiziert.
Die Auftraggeber, so Küsel, profitieren davon in mehrfacher Hinsicht: Sie erhalten mehr Rechtssicherheit, denn das Engagement eines rbv-Unternehmens schließt Organisations- oder Auswahlverschulden weitgehend aus. Sie sparen finanzielle und personelle Ressourcen, denn das betriebliche Managementsystem, das besondere rbv-Gütesiegel, nach dem alle rbv-Unternehmen arbeiten, macht die tägliche Begleitung auf der Baustelle überflüssig und gewährleistet zuverlässige Arbeitsverläufe."

Die Branche ist nach den Worten Küsels gerüstet, sollten die Gas- und Wasserversorger ernst machen und in die dringend nötigen vorsorgende Instandhaltungsstrategien investieren.
Küsel: "Die Zeit dafür ist reif. Der Investitionsbedarf wird bereits heute auf einen zweistelligen Milliardenbetrag geschätzt. Jede zusätzliche Schädigung der Infrastruktur bedeutet eine weitere Belastung der kommenden Generationen."

Bei Rückfragen: Rohrleitungsbauverband e.V. (rbv) Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann Telefon: 0221 / 376 68 20