Public Manager
23.06.2009 | Stadtplanung

Parken 2009 unterstreicht Führungsrolle

Rundum gelungen - lautet das Fazit der Parken 2009, die am Donnerstag, 18. Juni 2009, in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen nach zwei Veranstaltungstagen zu Ende ging.

Auf der Fachtagung und Fachausstellung für Planung, Bau und Betrieb von Einrichtungen des ruhenden Verkehrs zeigten rund 90 Aussteller aus fünf Nationen eine kompakte Branchenübersicht. Zudem fand unter Federführung des Bundesverbandes Parken e.V. parallel ein hochwertiges Fachprogramm statt.
Das Ausstellungsangebot reichte von der Entwurfs- und Ausführungsplanung bis zum Betrieb von schlüsselfertigen Parkhäusern, Parkdecks oder Tiefgaragen. Angebote für Parkplatz-Management, Bezahl-Anwendungen, Verwaltung, Kommunikations- und Sicherheitssysteme sowie Systeme für die Zutritts- und Zufahrtskontrolle rundeten das Spektrum ab. Mit nahezu 1.100 Fachbesuchern (2007: 1.200) unterstrich die Parken zum wiederholten Mal und trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfeldes ihre Führungsrolle in Deutschland. Ausrichter ist die Messe Frankfurt Ausstellungen GmbH in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Parken e.V.

Entsprechend zufrieden äußerte sich die Mehrheit der Aussteller zum Messeverlauf und zur stabilen Situation der Parkingbranche. Lediglich einige Vertreter aus dem Bausektor zeigten verhalteneren Optimismus. Durchweg wurden Besucher-Frequenz und die hohe Entscheidungskompetenz in Hintergrundgesprächen mit "sehr gut" bzw. "gut" bewertet.
Die Parken zeichne sich durch gezielte Anfragen sowie sehr konkrete und tiefgehende Kundengespräche aus, so der allgemeine Tenor. Kundenerwartungen und -bedürfnisse ließen sich in der konzentrierten Veranstaltungsatmosphäre zudem ausnehmend gut analysieren, hieß es weiter. Allgemeine Annerkennung fand außerdem die neue offenere Standgestaltung der Parken 2009, die für ein transparenteres Erscheinungsbild und mehr Übersicht auf der Besucherseite sorgte.

Wie wird sich das Verkehrsgeschehen in den nächsten 20 Jahren entwickeln? Worauf müssen sich die Betreiber von Parkierungsanlagen einstellen, wenn sie ihre Investitionen für die Zukunft planen?
Über den "Verkehr der Zukunft" referierte der Experte für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik, Professor Dr.-Ing. Manfred Boltze, von der Technischen Universität Darmstadt.
Kapazitäts- und Umweltprobleme werden, so das Fazit, u.a. zur treibenden Kraft für Innovationen: Umweltbedingte Restriktionen, Straßenbenutzungsgebühren und höhere Energie-Preise können die Parkraumnachfrage erheblich beeinflussen. Das Verkehrsnachfragemanagement sowie das Miteinander des ÖPNV und des individuellen motorisierten Verkehrs gewinnen zukünftig zunehmend an Bedeutung. Mobility Pricing zur Nachfragesteuerung zählt dabei zu den Zukunfts-Trends. Letzteres umfasst Maut- und Parkgebühren sowie die Tarife des öffentlichen Verkehrs.

Weiter referierte Dipl. Geogr. Birte Lindstädt vom Institut für Handelsforschung (IfH), Universität Köln, über "Einzelhandel, Kundenverkehr und Umweltzonen". Die Erreichbarkeit von Einzelhandelsstandorten, insbesondere von Innenstädten, bildete den Schwerpunkt. Aufgezeigt wurde, wie eng Einzelhandel und Parken miteinander verbunden sind und, dass PKW-Kunden erheblich mehr Geld ausgeben als Kunden, die mit anderen Verkehrmitteln anreisen. In der Konsequenz führen Umweltzonen zu einem Umstieg auf den ÖPNV, allerdings in geringem Maße und vor allem in Großstädten mit gutem ÖPNV-Netz.

Auch die Unternehmenssteuerreform stand auf der Agenda. Die negativen Auswirkungen, die das Gesetz durch die Hinzurechnung von Mieten und Pachten zur Gewerbesteuer auf die Parkhausbranche hat, wurden vom Bundesverband Parken e.V. durch ein Gutachten nachgewiesen. Sollte in absehbarer Zeit keine Gesetzesreform erfolgen, sind die Verbandsmitglieder entschlossen, beim Bundesverfassungsgericht zu klagen.

Die nächste Parken findet 2011 statt. Ausführliche Informationen sowie eine komplette Ausstellerübersicht sind unter www.parken-messe.de zu finden.