Public Manager
08.07.2009 | Büromöbel

Innovationen forcieren --- Treibende Faktoren in der Büroarbeit

Das Ende der Krise ist noch nicht absehbar und Kostenreduzierung hat in fast allen Unternehmen oberste Priorität. Gleichzeitig müssen Unternehmen, die sich auf die Zeit nach der Krise vorbereiten wollen, bei allen notwendigen Einschnitten auch den Umbau ihrer Organisationsstrukturen im Blick behalten. Denn die Hinwendung zum tertiären Sektor und der demographische Wandel schreiten unverändert voran.

Praktiker und Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche beschäftigen sich daher mit der Frage, wie bessere Arbeitsbedingungen und mehr Effektivität in der Büroarbeit erreicht werden können.
"Wir verändern das Leben und Arbeiten in einer ganz dramatischen Weise", mit diesen Worten beschreibt Prof. Dr. Peter Kern, Mitglied des Direktoriums im Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), die aktuelle Entwicklung. Bereits heute leisten nach Berechnungen des IAO 37 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Wissensarbeit. Diese Form der "Kopfarbeit" ist durch Neuartigkeit und Komplexität gekennzeichnet. Sie benötigt eigene Entscheidungsspielräume für die Mitarbeiter und setzt das Vertrauen der Unternehmensführung in die Leistungsfähigkeit und den Leistungswillen der Mitarbeiter voraus.
Außerdem erfordert effiziente Wissensarbeit Arbeitsbedingungen, die den veränderten Anforderungen gerecht werden. In der Praxis können viele Mitarbeiter davon jedoch nur träumen. Die meisten Unternehmen suchen, so die Erfahrung von Kern, zwar zunächst mit großem Aufwand qualifizierte und motivierte Mitarbeiter, lassen diese aber anschließend mit unzureichenden Ressourcen alleine.

Auch Dr. Jürgen Glaser, Privatdozent am Lehrstuhl für Psychologie der TU München, betont die Bedeutung der Mitarbeiterförderung. "Suchen Sie nicht händeringend nach kreativen Menschen, sondern machen Sie sich Gedanken, wie man kreative Bedingungen herstellen kann", lautet sein Rat an alle Unternehmen.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Dr. Britta Herbig, Psychologin am Institut und der Poliklinik des Klinikums an der Universität für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin in München, forscht Glaser an Methoden, das kreative Potential der Mitarbeiter zu fördern. Maßgebliche Erfolgsfaktoren sind nach ihren Erkenntnissen die zeitliche, räumliche und inhaltliche Autonomie der Arbeitsgestaltung sowie die Vielfalt der an die Mitarbeiter gestellten Anforderungen. Zudem müssen die Führungskräfte ihren Mitarbeitern klar signalisieren, dass kreatives Denken gewünscht sei.
Damit diese inhaltlichen Aspekte der Arbeitsgestaltung ihre volle Wirkung entfalten können, müssen sie durch formale Faktoren unterstützt werden. Zu diesen zählen Glaser und Herbig unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle und eine kommunikationsfördernde, attraktive Raumgestaltung.

In vielen Unternehmen werden die Leistungsfähigkeit und der Leistungswille der Mitarbeiter jedoch durch eine ungeeignete und ungeliebte Büroeinrichtung beeinträchtigt. Ein häufige Ursache sind laut Prof. Dr. Dieter Lorenz, Arbeitswissenschaftler am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Fachhochschule Gießen-Friedberg, regelmäßige Störungen durch Lärm oder fehlende Rückzugsmöglichkeiten. "Das Büro lebt im Spannungsfeld von Kommunikation und Konzentration. Wird ein Fokus überbetont, kann Büroarbeit nicht funktionieren", beschreibt der renommierte Arbeitswissenschaftler die Situation.
Eine frühzeitige Abstimmung der Arbeitsanforderungen, der Arbeitsbedingungen und der Arbeitsumgebung kann dagegen Kosten reduzieren und die Effizienz der Büroarbeit deutlich steigern. Oft sind es aber auch kleine, nachträglich realisierbare Maßnahmen, die zu mehr Zufriedenheit und Leistung beitragen können.

Die Wege zu mehr Innovation und Nachhaltigkeit durch Mitarbeiterorientierung wurden im Rahmen der Fachkonferenz "Erfolgsfaktor Büro", die auf Einladung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) am 9. Juni 2009 in Köln stattfand, diskutiert. Die Veranstaltung war Teil der Initiative "Für eine neue Kultur der Arbeit" des BMAS.
Mitveranstalter dieser Konferenz waren das Deutsche Netzwerk Büro (DNB) und das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Neben den zitierten Referenten berichteteten Herbert Mai, Arbeitsdirektor der Fraport AG, Frankfurt, und Burkhard Remmers, Leiter Internationale Kommunikation bei Wilkhahn Wilkening & Hahne GmbH & Co. KG, Bad Münder, von Maßnahmen der Mitarbeiterorientierung in ihren Unternehmen.

Alle Fachvorträge sowie die einführenden Worte von Detlef Scheele, Staatssekretär im BMAS und Bruno Zwingmann, Vorsitzender des DNB können unter www.deutsches-netzwerk-buero.de und unter
www.das-halbe-leben.de
heruntergeladen werden.

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