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30.07.2009 | Energie

Ein "leuchtendes Beispiel" aus Süddeutschland: Stadt Villingen-Schwenningen spart durch neue Beleuchtung 69.600 Kilowattstunden Strom pro Jahr

Berliner Energieagentur übergibt Partnerurkunde für Teilnahme an - GreenLight --Programm der EU Umweltministerin --- Tanja Gönner lobt Effizienz- und Klimaschutzengagement der Kommune

Im Auftrag der Europäischen Kommission hat die Berliner Energieagentur die Stadt Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) zum GreenLight-Partner ernannt. Die Stadt erhält die Partnerurkunde für ihr innovatives und energieeffizientes Stadtbeleuchtungskonzept.
"Die Modernisierung der kommunalen Beleuchtung reduziert CO2-Emissionen und spart gleichzeitig Kosten", betonte Tanja Gönner, Umweltministerin des Landes Baden-Württemberg, anlässlich der Verleihung. "Villingen-Schwenningen ist damit ein leuchtendes Beispiel für die gesamte Region. Es zeigt, dass innovative Technik auch wirtschaftlichen Nutzen bringt."

Seit Mitte der neunziger Jahre stellt die Stadt konsequent auf ökologische und ökonomische Leuchtmittel um. Bei neuen Anlagen kommen grundsätzlich Natriumdampflampen zum Einsatz, bei bestehenden Anlagen wurden Leuchtmittel und Vorschaltgeräte durch energieeffiziente Systeme ersetzt. Der Entwicklungsplan für 2009 sieht drei besonders effiziente Referenzprojekte vor. Damit verringert Villingen-Schwenningen den jährlichen Energieverbrauch um 69.600 Kilowattstunden pro Jahr, dies entspricht einer Einsparung von 60 Prozent.
"Wir freuen uns sehr, dass wir durch unsere Leuchtturmprojekte GreenLight-Partner geworden sind", sagte Oberbürgermeister Dr. RupertKubon. "Sie sind Meilensteine auf unserem Weg zu einer energieeffizienten Stadtbeleuchtung."

Mit Abschluss der Projekte sind keine Quecksilberdampfleuchten mehr im Einsatz. Damit greift die Stadt dem EU-Verbot für diese ineffizienten Altleuchten vor. Ab 2015 werden Quecksilberdampfleuchten nicht mehr zugelassen.

Drei innovative Referenzobjekte
Im Wohngebiet "Oberdorf" werden die 25 Jahre alten Leuchten gegen moderne Leuchten mit optischer Reflektortechnolgie ausgewechselt. Der Austausch spart 54.000 Kilowattstunden pro Jahr. Gleichzeitig schafft die Stadt eine LED-Referenzstraße. Dabei kommen nur LED-Leuchten zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch hohe Leuchtkraft sowie geringen Stromverbrauch und Verschleiß aus. Darüber hinaus ist für das Neubauvorhaben Landesgartenschau der Einbau von 40 innovativen Minireflektor-Leuchten vorgesehen.

Beleuchtung - kommunales Handlungsfeld mit Potenzial
Mehr als ein Drittel aller deutschen Straßen sind mit ineffizienten Beleuchtungsanlagen aus den 60er Jahren ausgestattet. Durch den Einsatz moderner Beleuchtungstechnik könnten bis zu 1,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden. Dennoch werden derzeit jährlich nur drei Prozent der Straßenbeleuchtung ersetzt. "Wenn sich dies nicht ändert, wird es noch Jahrzehnte dauern, bis Deutschlands Straßenbeleuchtung auf dem Stand der Technik ist", sagte Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur. "Kommunen, die heute ihre Straßenbeleuchtung modernisieren, entlasten langfristig ihr Haushaltsbudget und tragen zum Klimaschutz bei. Bundesweit lässt sich mit heutigen Technologien der Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß für die Beleuchtung von Straßen und Plätzen halbieren."

GreenLight-Programm der Europäischen Kommission
Das 2002 ins Leben gerufene GreenLight-Programm der EU-Kommission soll über Energieeinsparpotenziale im Bereich Beleuchtung aufklären und besonders gelungene Beispiele in die Öffentlichkeit tragen. Ausgezeichnet werden private und öffentliche Organisationen, die den Stromverbrauch von Beleuchtungsanlagen durch Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz erheblich reduziert haben. Insgesamt ist eine Verringerung des Gesamtstromverbrauchs für die Beleuchtung von mindestens 30 Prozent zu erreichen.
Die Berliner Energieagentur ist nationale Kontaktstelle des GreenLight-Programms und Ansprechpartner für interessierte Kommunen und Unternehmen. Sie hat ferner den jüngst abgeschlossenen "Bundeswettbewerb Energieeffiziente Stadtbeleuchtung" fachlich begleitet.

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