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13.08.2009 | Wasser und Abwasser

Zuverlässige Abwasserentsorgungauf der Ferieninsel Usedom

Wilo-Schachtpumpstationen sorgen für optimale Druckentwässerung auch in der Hochsaison

In der Vergangenheit wurde die Urlaubsinsel Usedom hauptsächlich über dezentrale Kleinkläranlagen, Sammelgruben sowie einen in den 1920er Jahren errichteten Freigefällekanal entwässert. Im Jahr 1992 wurde der Zweckverband Wasserversorgung & Abwasserbeseitigung Insel Usedom ins Leben gerufen. Ziel war, die Wasserver- und -entsorgungs-Infrastruktur umfassend zu erneuern und die Abwasserreinigung weitgehend in Gemeinschaftskläranlagen zu zentralisieren.
Vor diesem Hintergrund wird die bestehende Abwasserentsorgung seither unter anderem durch Systeme zur Druckentwässerung erweitert. Inzwischen sind 102 km des insgesamt 338 km langen Schmutzwasserleitungsnetzes auf Usedom Druckrohrleitungen.

Die Entscheidung für die Druckentwässerung fiel vor allem aufgrund der Topographie und Siedlungsdichte der Insel. Entlegene und dünn besiedelte Gebiete können per Druckentwässerung deutlich einfacher und wirtschaftlicher entwässert werden. Sie erfolgt überwiegend mit Druckrohren aus Polyethylen (PE) mit geringem Rohrdurchmesser. Durch die im Vergleich zu Freigefällekanälen deutlich kleineren Leitungsdimensionen können erhebliche Investitionskosten eingespart werden.
Für die Druckentwässerung wird das Abwasser in Schachtpumpstationen gesammelt, bevor es durch Druckleitungen zu den Kläranlagen befördert wird. Die WILO EMUPORT GmbH, Tochterunternehmen des Dortmunder Pumpenspezialisten WILO SE, hat bereits acht Schachtpumpstation für den Zweckverband "nach Maß" gefertigt. Die Anlagen arbeiten dabei noch mit dem ersten Satz Pumpen.
Die beiden Pumpen des 1997 in Betrieb genommenen Hauptpumpwerkes Karlshagen haben damit bereits jeweils weit über eine Mio. Kubikmeter Abwasser gefördert.

Diese Zuverlässigkeit verdanken die Wilo-Schachtpumpstationen der Insel dem so genannten Feststoff-Trennsystem (FTS). Es sorgt dafür, dass die Pumpen beim Pumpvorgang nicht mit den im Abwasser vorhandenen Feststoffen wie beispielsweise Hygienetüchern aus Zellstoff in Berührung kommen. Somit kann der Kugeldurchgang der Pumpen deutlich kleiner gewählt werden, der hydraulische Wirkungsgrad der Pumpe ist höher als bei konventionellen Lösungen. Dadurch nimmt der Pumpenmotor weniger Leistung auf. Abhängig vom jeweiligen Einsatzfall lassen sich die Stromkosten auf diese Weise halbieren. Zudem werden Verstopfungen vermieden, die kostenintensive Serviceeinsätze oder auch einen vorzeitigen Ausfall der Pumpen verursachen können. Das FTS führt zu einer deutlich höheren Lebensdauer der Pumpen und steigert gleichzeitig die Zuverlässigkeit der Anlage.

Auch die widerstandsfähige Ausführung der Pumpenschächte aus Polyethylen (PE) trägt zur Zuverlässigkeit der Pumpwerke bei. PE ist im Vergleich zu anderen Materialien chemisch beständiger, absolut verrottungsfest und wasserdicht.
Gerade die hohe Beständigkeit der Schächte spielt für die Abwasserentsorgung der Insel Usedom eine wichtige Rolle. Bei rund 760.000 Gästen pro Jahr (2007), die sich üblicherweise nur auf die Ferienzeiten konzentrieren, variieren die Abwassermengen zwischen Haupt- und Nebensaison durchschnittlich um bis zu 40 %. Die Folge ist eine wesentlich aggressivere Abwasserkonzentration in den wenig ausgelasteten Wintermonaten. Dann werden die Abwässer aufgrund der geringeren Zulaufmengen weniger bewegt, die längeren Stagnationszeiten verursachen eine erhöhte Schwefelwasserstoffbildung. Dem widerstandsfähigen PE können jedoch auch solche aggressiven Abwässer nichts anhaben.

Ein weiterer Vorteil des Systems ist der fernüberwachte Betrieb. Die Mitarbeiter des Usedomer Zweckverbandes können so die Funktion der Pumpwerke rund um die Uhr kontrollieren und sofort Maßnahmen ergreifen, wenn das Überwachungssystem eine Störmeldung ausgibt. Sollten Reparatur- oder Wartungsarbeiten erforderlich werden, ist der Pumpenraum dank Trockenaufstellung sauber und geruchsfrei. Durch die partielle Einzelabsperrung ist eine Wartung ohne Stilllegung der Anlage möglich. Zudem sind alle mechanischen Bauteile bequem von außen zu erreichen, dies reduziert den Zeitaufwand im Wartungsfall erheblich.
Das problemlose Zusammenspiel aller Systemkomponenten ist für den Zweckverband äußerst wichtig. Aufgrund der Anzahl und der weiträumigen Verteilung der Pumpwerke auf der Insel müssen sich die Techniker des Zweckverbandes auf die Betriebssicherheit der Anlagen und der Fernwirktechnik verlassen können.

Wilo EMUPORT übernimmt auch die Planung der Schachtpumpstationen. Diese ist eine Herausforderung, da sich nur ungenaue Prognosen über die zu erwartenden Abwassermengen treffen lassen. Aus den Daten von Langzeitmessungen an verschiedenen Sammelpunkten der Insel und dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Wasserverbrauch entwickelt Wilo maßgeschneiderte Lösungen für die Druckentwässerung. Alle Schachtpumpstationen wurden individuell für die ermittelten Zulaufmengen und Zulauftiefen geplant und konstruiert. Das große Sortiment an Wilo EMU Abwasserpumpen des Pumpenspezialisten WILO SE ermöglicht eine bedarfsgerechte Auswahl von exakt auf den Förderbedarf ausgelegten Pumpen. So ergeben sich bezogen auf den Lebenszyklus der Pumpwerke möglichst geringe Betriebs- und Instandhaltungskosten.

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