Public Manager
07.04.2009 | Drucker - Kopierer - Faxe

Neues Vergaberecht: Chancen für Mittelstand und Umwelt

Das Vergaberecht ändert sich - in Kürze wird die Modernisierung in Kraft treten. Roland Mayer begleitet öffentliche Auftraggeber seit vielen Jahren bei der Durchführung von Ausschreibungen. Im Interview erläutert er, welche Herausforderungen und Chancen sich jetzt ergeben.

Die öffentliche Hand soll künftig ihre Ausschreibungen aufteilen und so mehrere Unternehmen gleichzeitig bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigen. Herr Mayer, werden Ausschreibungen jetzt komplizierter?

Roland Mayer: Ich formuliere es anders: Ausschreibungen bieten jetzt mehr Chancen für kleine und mittlere Unternehmen. Das regelt unter anderem der neue § 97 Absatz 3 GWB. Demnach sind Leistungen nun "in der Menge aufgeteilt (Teillose) und getrennt nach Art oder Fachgebiet (Fachlose) zu vergeben". Für die Auftraggeber bringt das unter dem Strich klare Vorteile. Denn durch den richtigen Mix an Auftragnehmern lassen sich deutliche Effizienzsteigerungen und Einsparungen erzielen - das zeigt unsere Erfahrung, die wir in den letzten Jahren bei vielen Ausschreibungen gesammelt haben. Die Bundesregierung hat außerdem im Rahmen ihres Konjunkturpakets II die Vergabefristen verkürzt.

Was bedeutet das konkret für die Auftraggeber?

Roland Mayer: Bis zu einem Auftrag von 100.000 Euro dürfen Bundesbehörden ab sofort beschränkt ausschreiben oder sogar Aufträge frei vergeben. Das wird den Verwaltungsaufwand bei Ausschreibungen reduzieren und zu einer schnelleren Auftragsvergabe führen - und das ist sicherlich auch im Interesse der Auftraggeber. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Denn jedes Angebot muss vorher gründlich geprüft werden - oft verbergen sich versteckte Kosten, die bei einer oberflächlichen Prüfung nicht auffallen. Ist der Auftrag jedoch erst einmal erteilt und sind Verträge unterschrieben, kann sich das später zu einem teuren Vergnügen auswachsen.
Zu begrüßen an den neuen Vorschriften dagegen ist, dass dieses Vergabeverfahren nicht "starr" organisiert ist. Das heißt: Auch externe Experten dürfen für die Behörden mit potenziellen Auftragnehmern verhandeln. Dadurch lassen sich Vergabeverfahren sowohl schnell als auch effizient und letztlich kostengünstig durchführen.

Sie sind Experte für die Ausstattung mit umwelt- und kostenfreundlichen Druck- und Kopiersystemen. Was ändert sich hier durch das neue Vergaberecht?

Roland Mayer: Auch in diesem Punkt hat der Gesetzgeber einen Schritt nach vorne gemacht für mehr Effizienz und weniger Kosten. Denn die öffentliche Hand soll jetzt auch soziale, umweltbezogene oder innovative Aspekte bei der Vergabe von Aufträgen berücksichtigen. Konkret heißt das: Wer besonders energieeffiziente und ressourcenschonende Produkte anbietet, wird bei einer Ausschreibung eher den Zuschlag erhalten.

Aber sind umweltfreundliche Produkte in der Regel nicht auch teurer?

Roland Mayer: Durchaus nicht. Unter dem Strich können Auftraggeber mit ökologisch sinnvollen Neuanschaffungen langfristig Geld sparen. Das belegt jetzt eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes. Sie hat unter anderem Druck- und Kopiersysteme untersucht. Das Ergebnis: Moderne Multifunktionsgeräte drucken, scannen, faxen und kopieren und sind gut sowohl für die Umwelt als auch für den Geldbeutel. Öffentliche Verwaltungen zum Beispiel können also die Zahl der Geräte in ihrer Drucker- und Kopiererlandschaft deutlich reduzieren. Multifunktionsgeräte benötigen weniger Platz und arbeiten energiesparender - dadurch lassen sich deutliche Kosteneinsparungen erzielen bei gleichzeitig höherer Effizienz.
Die neuen Geräte liefern bessere Druckergebnisse und sie ermöglichen in der Regel doppelseitiges Drucken, was wiederum Papier einspart.
Die Studie des Umweltbundesamtes zeigt: Ein Multifunktionsgerät, das die Anforderungen des Umweltzeichens "Blauer Engel" erfüllt, verbraucht innerhalb von fünf Jahren knapp 830 Euro weniger an Strom, Toner und Papier als ein konventionelles Gerät.
Als extrem positiv empfinden Mitarbeiter den verminderten Ausstoß an Ozon-, Staub- und Geräuschemissionen.
Die Experten von KIS beraten Unternehmen und öffentliche Auftraggeber umfassend, wie sie ihre Druck- und Kopiersysteme ökonomisch und ökologisch sinnvoll modernisieren können.

Vielen Dank für das Gespräch.

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