Public Manager
04.11.2008 |

Rheinberg ist Hauptstadt der "Energiesparer NRW".

Die niederrheinische Stadt führt landesweit mit Abstand bei der Zahl der vergebenen Energiesparplaketten für besonders energieeffiziente Häuser.

Nachdem bereits in den beiden vergangenen Jahren über 100 Energiesparplaketten an Hauseigentümer verliehen wurden, überreichte Wirtschafts- und Energieministerin Christa Thoben am 3. November 26 weitere Plaketten. Das Land Nordrhein-Westfalen belohnt auf diese Weise vorbildlich sanierte Altbauten und den Einsatz moderner Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien.

Dieser Erfolg liegt auch am Engagement der Stadtverwaltung. Wie viele andere Städte hat Rheinberg erkannt, dass im Gebäudebereich große Energiesparpotentiale liegen. "Ich wünsche mir mehr Kommunen, die diesem guten Beispiel Rheinberg folgen", so Ministerin Christa Thoben. Die Nutzung dieser Potentiale sei nicht nur ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz, sondern fördere die Wirtschaft und komme vor allem dem lokalen Handwerk zu Gute, so die Ministerin.

In Rheinberg hatte der "Klimatisch" sowie das "Kompetenznetz Energie" öffentlich für die Teilnahme der Bürger an der Aktion "Energiesparer NRW" geworben. Sie haben vorgerechnet, dass 90 Mio. kWh Wärme eingespart werden können, wenn alle Rheinberger Wohngebäude, die vor 1994 gebaut wurden, auf einen Heizenergiewärmestandard von 100 kWh/qm und Jahr saniert würden. Das entspräche einer Entlastung der privaten Haushalte von über 5 Mio. Euro.

Stellvertretend überreichte die Ministerin der Familie Schlötels Urkunde und Plaketten. Das freistehende und über 30 Jahre alte Haus der Familie ist seit der Sanierung energetisch in Top-Form. So wurden die Fenster durch eine neue Wärmeschutzverglasung (U-Wert 1,1) ersetzt, eine Luft-Wärmepumpe (20 kW) installiert und ein Pelletofen (10 kW) im Wohnzimmer aufgestellt, zudem sorgen 13m2 Solarkollektoren für Brauchwasser und Heizungsunterstützung. Gesamtkosten: rd. 54.000 Euro, die zum großen Teil aus den Förderprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau finanziert wurden. Nach Durchführung der Sanierung benötigt das Gebäude 27 kWh/m2 Primärenergie und liegt damit sogar deutlich unter der gesetzlichen Vorgabe für den Energiebedarf von Neubauten.
Das energetische Sahnehäubchen des Hauses bilden eine 12,7-kWp-Photovoltaikanlage und eine 500-Watt-Windkraftanlage. Fünf blaue Plaketten "Energiesparer NRW" an der Außenfassade weisen jetzt auf diese besondere Qualität des Gebäudes hin.

Die EnergieAgentur.NRW führt im Auftrag des Wirtschaftsministeriums das Projekt "Energiesparer.NRW" durch. "Die Plakette ist ein sichtbares Zeichen für die energetischen Qualitäten des Gebäudes und soll die Nachbarschaft zur Nachahmung motivieren", erklärte Ministerin Thoben. Meistens sehe man Häusern von außen nicht an, ob sie besonders energieeffizient seien. "In Rheinberg hingegen zeugen blaue Plaketten an vielen Häusern, dass hier energiebewusste Menschen leben", betonte die Ministerin.

In der energetischen Sanierung von Altbauten liegen große Energiespar- und Klimaschutzpotentiale, die wirtschaftlich erschlossen werden können. Hier sind Einsparungen von bis zu 75% machbar. Aus diesem Grund ist "Energiesparer.NRW" Teil der Gemeinschaftsaktion Gebäudesanierung NRW "Mein Haus spart". Unter diesem Logo haben sich 17 Organisationen und Verbände versammelt, um rund um die energetische Gebäudesanierung Rat und Hilfestellung zu geben.
Neben konkreten Antworten zu baulichen und technischen Fragen geht es auch um finanzielle Unterstützung, denn die Kreditanstalt für Wiederaufbau bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse an. Fast 30.000 Wohnungen wurden im ersten Halbjahr 2008 in Nordrhein-Westfalen auf diese Weise energetisch auf Vordermann gebracht.

Weitere Informationen im Internet unter http://www.mein-haus-spart.de
oder bei der Sanierungshotline der EnergieAgentur.NRW unter: 01803 / 19 00 00 (9 Ct/Min. aus dem dt. Festnetz, abweichende Preise für Mobilfunkteilnehmer). ___________________________________________________________________