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10.11.2008 | Beschaffungspraxis

Code of Conduct: BME-Verhaltenskodex gegen Korruption, Kinderarbeit und Kartelle

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt, hat auf dem 43. BME-Symposium Einkauf und Logistik in Berlin einen neuen branchenübergreifenden Verhaltenskodex vorgestellt.

Der Code of Conduct enthält fundamentale Regeln zur Bekämpfung von Korruption, zu kartellrechtswidrigen Absprachen, Kinder- und Zwangsarbeit sowie zur Einhaltung ethischer Grundsätze gegenüber Lieferanten (Compliance).
Der Kodex umfasst zudem Grundsätze zur Einhaltung von Menschenrechten, zu Umwelt- und Gesundheitsschutz und fairen Arbeitsbedingungen. Durch ihren freiwilligen Beitritt erkennen Unternehmen die Richtlinie an. Die Unterzeichner werden in einer für die jeweiligen Geschäftspartner ab 2009 einsehbaren Liste auf einer speziellen Web-Seite des BME geführt.

"Der BME als branchenübergreifender Verband hat die Aufgabe, die Unternehmen für ethische Anforderungen zu sensibilisieren", so BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. Insbesondere für den oftmals ohne eigene Compliance-Struktur agierenden Mittelstand biete der Kodex wichtige Hilfestellung.
Hildebrandt: "Die Glaubwürdigkeit eines Verhaltenskodex steht und fällt freilich mit der konsequenten Umsetzung entsprechender Maßnahmen."

Beispiele: regelmäßige Selbstauskünfte hinsichtlich implementierter Compliance-Maßnahmen, Benennung von Ombuds-Personen als Ansprechpartner bei Interessenkonflikten, Aufstellen von Richtlinien für Annahme bzw. Gewährung von Geschenken und zum Umgang mit Geschäftsgeheimnissen sowie Grundsätze zur Verhinderung von Diskriminierung.

"Parallel gilt es, sämtliche Compliance-Grundsätze und die aus Verstößen resultierenden Sanktionen den eigenen Mitarbeiten, aber auch den Lieferanten unmissverständlich zu kommunizieren", sagt Hildebrandt. Jedes Unternehmen könne überdies zusätzliche ethische Anforderungen an sich selbst und auch an die Geschäftspartner stellen. Die BME-Verhaltensrichtlinie verweist auf den internationalen Referenzrahmen des "UN Global Compact" und damit auf weltweite, unternehmensübergreifende Zusammenhänge. Vorläufer des BME-Code of Conduct sind die Ethik- und Umweltleitlinien des Verbandes.

Am neuen Kodex haben Experten aus BME-Mitgliedsunternehmen entscheidend mitgewirkt. In der Planung sind nun gesonderte Richtlinien für risikobehaftete Bereiche sowie Veranstaltungen und Zertifikatslehrgänge zum Thema "Compliance".

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME)

Bolongarostraße 82
 Frankfurt

Tel.: +49 (069) 3 08 38-1 13
Fax:

Email:
Web: http://www.bme.de