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07.11.2008 | Allgemeine Meldungen

Chance für neuen Schwung in der Partnerschaft zwischen Europa und Amerika

Im Mittelpunkt der 2. Transatlantischen Jahreswirtschaftskonferenz kurz nach der US-Präsidentschaftswahl stand die Zukunft der transatlantischen Beziehungen vor dem Hintergrund brennender aktueller Herausforderungen wie der internationalen Finanzkrise.

Angesichts der rasanten Entwicklung junger Märkte und der dramatischen Veränderung der weltwirtschaftlichen Parameter forderten die Konferenzsprecher - namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft - neue institutionalisierte Spielregeln und Verhaltensstandards für die globale Wirtschaft.

Als Grundlage für eine stabile, Wachstum und Wohlstand fördernde Weltwirtschaftsordnung müssten internationale Regierungen gemeinsam einen Regulierungsrahmen für die globalen Kapitalmärkte und den Welthandel erarbeiten. Trotz der nicht von der Hand zu weisenden Unterschiede im politischen Denken und Handeln zeigte sich erneut, dass Amerikaner und Europäer weitgehend einer Meinung sind, wenn es um die drängendsten Herausforderungen des globalen Wirtschafts- und Finanzsystems, die internationale Sicherheit oder den Klimawandel geht. Fazit: Eine weitere Vertiefung der transatlantischen Zusammenarbeit ist dringend gefragt. Gemeinsame Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam meistern.

Positiv bewerteten die Konferenzteilnehmer insbesondere die Signale, dass der neue amerikanische Präsident dem Ausbau der transatlantischen Beziehungen eine hohe Priorität zuweisen dürfte. So hat Barack Obama bereits seit langem eine größere Bereitschaft der neuen Regierung in Aussicht gestellt, auf ihre internationalen Partner zuzugehen, deren Standpunkte stärker zu berücksichtigen und die Arbeit multilateraler Institutionen aktiv zu unterstützen.

Eine solche Institution ist der vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufene Transatlantische Wirtschaftsrat, dessen Arbeit nach Angaben von Arend Oetker, Vizepräsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), zu "Einsparungen für den Industrie- und Dienstleistungssektor von über 6 Milliarden Euro" führen könnte. "Die Abschaffung von Marktzugangsbarrieren und fortgesetzte Integration des transatlantischen Wirtschaftsraums sind wichtige Voraussetzungen für eine Stärkung des Wachstumspotentials unserer beiden Volkswirtschaften", so Oetker. Gerade gegenüber den wachstumsstarken aufstrebenden Volkswirtschaften würde dies die Wettbewerbsfähigkeit der USA und Europas stärken. Beide Wirtschaftsräume vereinen weiterhin ca. 60 Prozent des Welthandels auf sich.

"Die enge Partnerschaft mit den USA kann aber nur dann erfolgreich sein, wenn beide Seiten aktiv aufeinander zugehen. In diesen von einer allgemeinen Verunsicherung gekennzeichneten Zeiten stehen wir alle in der Verantwortung, eine neue Vertrauensbasis unter den globalen Marktteilnehmern zu schaffen", sagte Fred B. Irwin, Präsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland.

Mit Blick in die Zukunft meinte der amerikanische Botschafter in Deutschland, William R. Timken, Jr.: "Die deutsche und die amerikanische Wirtschaft sind belastbar. Sie werden wichtige Motoren des globalen Wachstums und die besten Wirtschaftsstandorte der Welt bleiben. In der Zwischenzeit müssen die Unternehmen das machen, was sie am besten können: Wert schöpfen und Produkte erfinden, die unsere Wirtschaft stärken und die Lebensqualität der Menschen steigern."

Die Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz:

Die Amerikanische Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und das F.A.Z.-Institut haben heute die 2. Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz in Frankfurt durchgeführt. Die Transatlantische Jahreswirtschaftskonferenz findet einmal jährlich in der hessischen Bankenmetropole statt. Mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und praxisorientierten Workshops zu einer Vielfalt von aktuellen Fragestellungen der deutsch-amerikanischen Wirtschaftsbeziehungen will die Veranstaltung zum Austausch anregen und strategische Inspiration bieten.