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18.03.2008 | Umfragen

BearingPoint-Studie zeigt: Unternehmen verlagern zunehmend anspruchsvolle Aufgaben in Shared Service Center

Indien und China als Standorte weniger gefragt --- Verlagerung von Dienstleistungszentren an Billigstandorte zwecks Kosteneinsparung eher unattraktiv

Bei der Einrichtung von Shared Service Centern zählen für Unternehmen aufgrund der gestiegenen Anforderungen die Qualifizierung und die sprachlichen Fähigkeiten der Mitarbeiter mehr als ausschließlich niedrige Lohnkosten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die auf einer Umfrage unter 500 Entscheidungsträgern aus dem Finanz- und Rechnungswesen in Deutschland, Österreich und der Schweiz beruht.

Zwar rechnen die meisten Unternehmen (52 Prozent) mit einer Kostensenkung von 20 bis 30 Prozent, allerdings wird diese mehrheitlich durch die Harmonisierung, Standardisierung und Automatisierung der Prozesse erwartet. So steht heute bei der Standortwahl die Kostenreduktion im Gegensatz zu früheren Untersuchungen nicht mehr allein im Vordergrund. Zu den wichtigsten Faktoren für die Schaffung eines Shared Service Centers zählen Qualitätsverbesserungen und Transparenzerhöhung durch gebündeltes Know-how sowie die Skalierbarkeit der Prozesse.

Standortwahl: Heimatland gewinnt, Nearshore schlägt Offshore
Bei der Wahl des geeigneten Standorts zählen für die Befragten zunehmend nichtmonetäre Faktoren. Mitentscheidend für einen Standort sind die Qualifikation der Mitarbeiter (83 Prozent), die räumliche Nähe zum operativen Geschäft (55 Prozent), sowie wirtschaftliche und politische Stabilität (36 Prozent). Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) gab an, ein Shared Service Center im Inland zu betreiben, etwas mehr als jeder sechste (17 Prozent) in Osteuropa. Süd- und Zentraleuropa kommen zusammen auf ebenfalls 17 Prozent. Nur zwölf Prozent der Befragten haben derzeit Erfahrungen mit einem Shared Service Center in einer Offshore-Region wie Indien oder China. Nach zukünftig relevanten Standorten befragt, sind gar 60 Prozent der Ansicht, diese sollten im Inland aufgebaut werden. Ebenfalls attraktiv scheint Osteuropa zu sein: 36 Prozent der Befragten sehen künftige Servicezentren dort angesiedelt.

Finanzfunktionen und IT gelten flächendeckend als auslagerungsfähig - Personal-, Einkaufs- und Gebäudemanagement auf dem Vormarsch
Laut Befragung eignen sich Finanzbuchhaltungsaufgaben am besten für ein Shared Services Center. 55 Prozent der Befragten haben dies bereits realisiert, für die Zukunft halten sogar 81 Prozent die Überführung dieses Bereichs in ein Shared Service Center für sinnvoll. Zusammen mit Treasury, das aktuell 21 Prozent der Befragten zentralisiert haben und 40 Prozent für auslagerungsfähig halten, sowie Controlling/Finanzanalyse (12 Prozent, beziehungsweise 24 Prozent) gilt offenbar das Thema Finanzen als besonders geeignet, um in einem Shared Service gebündelt zu werden. Hauptgrund hierfür sind die Standardisierbarkeit und Automatisierungsfähigkeit von Prozessen.
Gleiches gilt für die IT, die bereits 40 Prozent der Befragten in ein Service-Center überführt haben. Fast dreiviertel der Befragten (74 Prozent), sind hier der Überzeugung, dass eine Auslagerung in Zukunft umgesetzt werden kann. Neuer sind Überlegungen, Personal- (derzeit 19 Prozent), Gebäude- (derzeit 17 Prozent), und Einkaufsmanagement (derzeit 14 Prozent) zu zentralisieren. Doch auch hier zeigen sich die Umfrageteilnehmer optimistisch: Fast die Hälfte der Befragten kann sich ein Shared Service Center für Personalmanagement (48 Prozent), Facility-Management oder die Einkaufsabteilung (jeweils 43 Prozent) vorstellen.

Vermarktung bleibt lokales Geschäft
Die Kundenakquisition und -pflege eignen sich nach Ansicht der meisten jedoch nicht als Shared Services. Nur sieben Prozent der Befragten haben CRM-Aktivitäten ausgelagert, ein zentrales Marketing für alle Unternehmensbereiche haben gerade einmal fünf Prozent realisiert. Zwar sehen manche für die Zukunft hier Potenzial, mit 17 Prozent für das Marketing und 14 Prozent für CRM scheint dies allerdings nur für eine Minderheit der Unternehmen eine echte Alternative zu dezentralen, produkt- oder standortspezifischen Kundenbetreuungsaktivitäten zu sein.

Über BearingPoint, Inc.
BearingPoint, Inc. (NYSE: BE), ist eine der größten globalen Management- und Technologieberatungsfirmen für die 2.000 weltweit führenden Unternehmen und Organisationen der öffentlichen Hand. Das Unternehmen mit Sitz in McLean im US-Bundesstaat Virginia beschäftigt mehr als 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in weltweit 60 Ländern. BearingPoint ist auf Beratungsleistungen für die Bereiche Public Services, Financial Services und Commercial Services spezialisiert. Seit fast 100 Jahren sind BearingPoint-Berater bei ihren Kunden als herausragende Experten anerkannt. In enger Zusammenarbeit mit den Auftraggebern definieren sie anspruchsvolle Ziele und entwickeln die dafür notwendigen Lösungen.

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