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30.06.2008 | Abfallsysteme

EU-weit stärkere Verwertung von Abfällen nötig - Einsparpotential: 134 Millionen Tonnen CO2

Die europäischen Länder und Regionen müssen noch viel stärker als bisher ihre Abfälle stofflich und energetisch verwerten; so könnten EU-weit rund 134 Millionen Tonnen klimaschädliches CO2 jährlich zusätzlich eingespart werden.

Diesen dringenden Appell richtete Bayerns Umweltminister Otmar Bernhard auf der 8. ENCORE-Konferenz in Zaragoza (Spanien) an seine europäischen Länder-Kollegen. Bernhard: "In der Behandlung und Verwertung von Abfällen liegen riesige CO2-Einsparpotentiale. Bayern nutzt die bei der thermischen Behandlung anfallende überschüssige Energie als Strom, Fernwärme oder Prozessdampf. Dadurch lassen sich 750.000 Tonnen Heizöl jährlich ersetzen. Das könnte Vorbild sein für andere Regionen." Die ENCORE-Konferenz sei die ideale Plattform, solche best-practice-Beispiele an Länder-Kollegen weiter zu geben und sich auszutauschen.

Die energetische Nutzung des Abfalls schont das Klima: 3,6 Millionen Tonnen CO2 weniger gelangen vom Freistaat aus in die Atmosphäre. Bernhard: "Würde der heute anfallende Restmüll wie früher unbehandelt deponiert, ergäbe sich wegen der besonders klimaschädlichen Methangasentwicklung sogar eine Belastung von vergleichsweise 9,6 Millionen Tonnen CO2. In der Summe ergibt dies für Bayern eine Einsparung von mehr als 13 Millionen Tonnen CO2".

Auch spare beispielsweise die Wiederverwendung von Aluminium bis zu 95 Prozent an Energie und damit klimaschädlichem CO2, recyceltes Altglas 35 Prozent. Bernhard weiter: "Abfall ist eine wichtige Ressource zur Gewinnung von Strom und Wärme. Etwa 4 bis 5 Tonnen Abfälle enthalten die gleiche Energie wie 1 Tonne Heizöl."

Weitere Informationen: http://www.abfall.bayern.de