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27.08.2008 | Energie

Doppelt effizient: Kraft-Wärme-Kopplung in Berlin

Die Bundesregierung hat deutliche Aussagen zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) formuliert. Die im Juni verabschiedete Gesetzesnovelle zur Förderung von KWK soll den Anteil der Technologie an der deutschen Stromerzeugung bis 2020 von heute 13 Prozent auf 25 Prozent verdoppeln.

Zur Unterstützung dieses Ziels startet die Berliner Energieagentur in Kooperation mit der GASAG, Vattenfall und der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz die Initiative "KWK Modellstadt Berlin - Energie effizient nutzen". Schirmherr der Initiative ist Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

"Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Bis 2020 wollen wir die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland um 40 Prozent unter das Niveau von 1990 senken. Einen wichtigen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels kann und muss der weitere Ausbau der hoch effizienten Kraft-Wärme-Kopplung leisten. Die Rahmenbedingungen dafür haben wir in unserem Integrierten Klima- und Energiepaket entsprechend fortentwickelt", so Gabriel. "Ich freue mich, Schirmherr dieser Berliner Initiative zu sein, die modellhaft auch für weitere Städte und Gemeinden in unserem Land ist, aber auch international Vorbildcharakter hat."

Die Initiative informiert die Berlinerinnen und Berliner über die Einsatzmöglichkeiten von KWK sowohl in privaten als auch in gewerblich und industriell genutzten Gebäuden, um den Ausbau und die Verbreitung in Berlin weiter zu fördern. Darüber hinaus positioniert die Initiative Berlin konsequent als KWK-Modellstadt mit Vorbildfunktion für andere Städte und Regionen in Deutschland und im Ausland.
Der KWK-Anteil am hiesigen Wärmemarkt liegt derzeit bei fast 30 Prozent. Damit liegt die Hauptstadt auf Platz Eins im deutschlandweiten Vergleich.

Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung politisch gefordert
"KWK-Technik hat in Berlin einen hohen Anteil. Die Hauptstadt ist schon heute Forschungs- und Produktionsstandort für innovative KWK-Technologie", betont die Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Katrin Lompscher. Kraft-Wärme-Kopplung soll in Berlin kontinuierlich ausgebaut werden. "Nur so können die ambitionierten Klimaschutzziele der Hauptstadt erreicht werden", so Lompscher.
Bis 2020 sollen Berlins Kohlendioxid-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent gesenkt werden.

"Aktuell ist der KWK-Anteil am Stromverbrauch in Berlin 42 Prozent. Damit liegt die Hauptstadt jetzt schon über dem bis 2020 für ganz Deutschland vorgegebenen Ziel der Bundesregierung von 25 Prozent", sagt Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur.
"In Berlin gibt es dennoch viel Potenzial für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Es ist machbar, den Anteil in den nächsten zwölf Jahren auf 60 Prozent zu erhöhen", unterstreicht Geißler weiterhin.
Kraft-Wärme-Kopplung ist eine wegweisende Lösung: Bis zu 90 Prozent der eingesetzten Energie werden genutzt und Verluste auf ein Minimum reduziert. Gegenüber der herkömmlichen Erzeugung von Wärme und Strom spart KWK bis zu 40 Prozent Primärenergie ein.

Berlin als KWK-Modellstadt
In Berlin ist die KWK-Technik vielfach erprobt und erfolgreich. Zehn große Heizkraftwerke nutzen die Technik bereits. Neben großen Anlagen wird die Technik auch in über 280 mittleren und kleinen Blockheizkraftwerken verwendet. Die KWK ermöglicht in allen Anwendungsbereichen eine zuverlässige und umweltfreundliche Erzeugung von Wärme und Strom. So können sowohl große Industriegebäude, ganze Wohnblocks, mittelständische Gewerbeeinheiten oder auch Zwei- und Einfamilienhäuser von der effizienten Energienutzung durch die KWK-Technik profitieren.

Zielgruppenspezifische Ansprache
Die Initiative unterstützt mit zielgruppenspezifischen Angeboten den weiteren Ausbau von KWK. So wird es neben Informationsangeboten verschiedene Symposien, ein Bildungspaket für Schulen und begleitende Maßnahmen der einzelnen Projektpartner geben, beispielsweise eine Ausstellung zur Kraft-Wärme-Kopplung, zusätzlich eingerichtete Förderprogramme und Untersuchungen von KWK-Anlagen auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz in der Praxis.

Kraft-Wärme-Kopplung: Ressourcen doppelt nutzen
Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung kombinieren Strom- und Wärmeerzeugung. Die bei der Stromproduktion entstandene Wärme wird weiter zur Warmwasseraufbereitung verwendet, beispielsweise für Heizungsanlagen in Wohngebäuden, für Prozesswärme im industriellen Bereich oder zur Wärmeversorgung in Schwimmbädern oder Krankenhäusern. So nutzt Kraft-Wärme-Kopplung vorhandene Energieträger optimal aus und reduziert dadurch den Ausstoß schädlicher Klimagase.

Weitere Informationen zur Initiative bietet die Internetseite
www.kwk-modellstadt-berlin.de