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06.09.2007 | Umfragen

Einkaufsmanager-Index: Zwei Jahre Wachstum!

Die deutschen Industrieunternehmen expandieren weiter. Der NTC/BME Einkaufsmanager-Index (EMI), Ausgabe 09/07, notierte zum 24. Mal in Folge über der neutralen Wachstumsschwelle von 50. Im Berichtsmonat August sank der Index um 0.8 auf 56 Punkte.

Grund für das verlangsamte Wachstum waren zurückgegangene Zuwachsraten bei Auftragseingang und Beschäftigung. Der Teilindex Auftragseingang lag mit 57.2 deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 53.7 Punkten und weist ein robustes Wachstum aus. Die Nachfrage nach deutschen Industrieerzeugnissen war speziell in China groß. Insbesondere Hersteller von Vorleistungs- und Konsumgütern verzeichneten volle Auftragsbücher.

Im 23. Monat in Folge schufen Unternehmen neue Stellen. Das ist der längste zusammenhängende Zeitraum seit Umfragebeginn. Der Preisanstieg verlangsamte sich im August deutlich und war so niedrig wie seit 17 Monaten nicht mehr. Grund für den geringen Anstieg waren niedrige Preise für Vormaterialien, insbesondere Metalle. Allerdings verteuerten sich Öl und Energie. Insgesamt erhöhten die Unternehmen die Einkaufsmengen und sie bauten die Vormateriallager weiter ab.

Die Unternehmen weiteten im August die Produktion deutlich aus. Durch die Produktionssteigerung und den geringeren Auftragseingang sanken die Auftragsbestände. Die Unternehmen gaben an, dennoch über große Auftragspolster zu verfügen. Kapazitätsengpässe bei den Lieferanten führten zu einer Verlängerung der Lieferzeiten.

Der "NTC/BME Einkaufsmanager-Index" (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V., Frankfurt. Er wird von der britischen Forschungsgruppe NTC Research, Henley-on-Thames, erstellt.

Der Index beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe und Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (PMI).