Public Manager
30.10.2007 | Polizei und Rettungsdienste

Erste Passivhaus-Feuerwache Deutschlands eingeweiht

Die Hauptwache der Feuerwehr ist das neue Vorzeigeobjekt der Heidelberger Immobilienwirtschaft. Das am 19. Oktober 2007 eingeweihte Bauwerk ist die erste Wache, die nach Passivhaus-Standard gebaut wurde. Nach rund 14 Monaten Bauzeit konnte die Feuerwehr Heidelberg nun ihr neues Domizil beziehen. Investorin und Bauherrin des 15.000 Quadratmeter großen Grundstücks ist die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg (GGH Heidelberg).

14 Millionen Euro hatte der Gemeinderat für die neue Wache bewilligt. Das Gebäude wurde nach einem Entwurf der Kölner Architekten Prof. Peter Kulka und Henryk Urbanietz gestaltet. "Der Entwurf bot sowohl die besten funktionalen Lösungen und räumlichen Zuordnungen, als auch die überzeugendste architektonische Gestaltung", so Prof. Dr. Raban von der Malsburg, Erster Bürgermeister der Stadt Heidelberg. Direkt am südwestlichen Ortseingang von Heidelberg gelegen, steht jetzt ein Meisterwerk zeitgenössischer Architektur, das den neuesten energetischen und ökologischen Standards entspricht.

Auf dem rechteckigen Grundgeschoss liegt das längliche Obergeschoss wie ein Finger auf. V-förmige Stützen tragen den Gebäudeteil. Der 34 Meter hohe Schlauchturm, in dem die Schläuche nach ihrem Einsatz zum Trocknen aufgehängt werden, verbindet alle Geschosse miteinander. Die Südseite des Schlauchturms ist mit 135 Photovoltaikmodulen besetzt, auf dem Dach sind noch einmal 148 Module montiert. Zusammengenommen entspricht das einer Gesamtgeneratorenfläche von 540 Quadratmetern. Insgesamt können die beiden Photovoltaikanlagen einen Jahresertrag von fast 50.000 Kilowattstunden erzeugen. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von vierzehn Drei-Personen-Haushalten.

Die Obergeschosse der Feuerwache sind im Passivhaus-Standard erstellt. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung reduziert den Energiebedarf erheblich. Die Außenluft wird durch einen Erdkanal in das Gebäude geführt. Die konstante Temperatur des Erdkanals bewirkt im Sommer eine Abkühlung und im Winter eine Erwärmung der eingeleiteten Außenluft. Der dadurch verminderte Energieaufwand für die Beheizung und das hochwirksame Wärmedämm-Verbundsystem an der Außenfassade reduzieren den Jahres-Heizwärmebedarf auf 15 kWh/m². Die dreifach verglasten Fenster mit integriertem Sonnenschutz sorgen für ein angenehmes Raumklima. Ein spezielles Sonnenschutz- und Lamellensystem lenkt einfallendes Tageslicht zur Reflektion an die Decke der Innenräume. Zusammen mit dem tageslichtabhängigen Beleuchtungskonzept ergibt sich so eine weitere Energieeinsparung.

Die extensive Begrünung der Dachflächen sowie die Einleitung des Niederschlagswassers in eine Rigole ergänzen das ökologische Konzept von Deutschlands modernster Feuerwache. "Die neue Wache überzeugt nicht nur architektonisch. Auch energetisch und ökologisch übernimmt sie eine Vorreiterrolle", freut sich Peter Bresinski, Geschäftsführer der GGH Heidelberg über die erste Passivhaus-Feuerwache Deutschlands. Das Besondere: Der Passivhausstandard unterschreitet energetisch und ökologisch noch einmal deutlich die Vorgaben der 'Energiekonzeption 2004' der Stadt Heidelberg, die bereits weit über die gesetzlichen Standards hinausgeht.

In der neuen Heidelberger Hauptwache gibt es neben der Leitzentrale, der Fahrzeughalle und den Werkstätten auch geräumige Ruhe-, Sport- und Aufenthaltsräume für die Feuerwehrmänner. Die räumliche Zuordnung unterstützt das Konzept der Feuerwache als Arbeits- und Lebensraum, da eine angenehme Umgebung essenziell wichtig ist für die 24- Stunden-Schichten der 90 Berufsfeuerwehrleute und 320 Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr. "Die Feuerwehrleute leben in ihrer Wache, es ist quasi ihr zweites Zuhause", erklärt Hans-Joachim Henzel, Leiter der Feuerwehr Heidelberg.

Es dauerte mehr als fünf Jahre, bis aus der Idee eines neuen Feuerwehrhauses Realität wurde. Im März 2002 erging der Beschluss des Gemeinderates zum Erwerb der für den Neubau erforderlichen Grundstücke in unmittelbarer Nähe des neuen Stadtteils Bahnstadt. Im November desselben Jahres entschied sich die Jury für den Entwurf der Kölner Architekten Prof. Peter Kulka und Henryk Urbanietz. Ein Jahr später wurde die GGH Heidelberg damit beauftragt, den Neubau zu erstellen und an die Stadt Heidelberg langfristig zu vermieten. Nach Erteilung der Baugenehmigung im Juli 2005 erhielten die Beteiligten die Baufreigabe durch das Baurechtsamt Heidelberg im Februar 2006. Am 15. März 2006 konnte dann der erste Spatenstich ausgeführt werden.

Die Übergabe der fertigen Wache an die Feuerwehr der Stadt Heidelberg erfolgte im Mai 2007.

Die Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg ist das kommunale Wohnungsunternehmen der Stadt Heidelberg. Mit rund 10 Prozent des Gesamtbestandes an Wohnungen ist die GGH Heidelberg der größte Anbieter von Wohnraum in Heidelberg. Zudem verwaltet sie Wohn- und Gewerbeeinheiten für die Stadt Heidelberg und für Dritte. Die GGH Heidelberg baut Miet- und Eigentumswohnungen, Einfamilienhäuser, gewerbliche Objekte, führt Projektentwicklungen durch und ist Sanierungs- und Entwicklungsträgerin. Im Fall der Feuerwache Heidelberg ist sie Investorin, Bauherrin und Vermieterin.

Weitere Informationen erhalten Sie hier:

Gesellschaft für Grund- und Hausbesitz mbH Heidelberg

Bluntschlistraße 14
69115 Heidelberg

Tel.: +49 (0)6221/5305-0
Fax: +49 (0)6221/5305-111

Email:
Web: www.ggh-heidelberg.de