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10.12.2007 | Software

Governikus geht unter die Eidgenossen

Bisher wurde in der Schweiz die Wohnbevölkerung alle zehn Jahre mit einer Fragebogenerhebung gezählt. Dazu wurden rund 10 Millionen Fragebogen an die gesamte Wohnbevölkerung in der Schweiz verteilt, zurückgenommen, digitalisiert, bereinigt und ausgewertet. Bei der nächsten Volkszählung im Jahr 2010 wird das Land neue Wege gehen:

Erstmals wird die aktuelle Bevölkerungsstruktur durch ein integriertes System von Registerbasis-, Struktur- und Stichprobenerhebungen ermittelt. Mit dabei bei dem neuen Verfahren: die Sicherheitsmiddleware Governikus von der bremen online services GmbH & Co. KG (bos KG). Governikus wird für die Sicherheit der Daten bei der Übertragung aus den für die Zählung genutzten elektronischen Registern an das Bundesamt für Statistik BFS sorgen. Federführend im Projekt der registerbasierten Volkszählung ist das Bundesamt für Statistik (BFS), das den Auftrag für die Realisierung der Datendrehscheibe für den sicheren Datentransfer der Registerdaten an das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) erteilt hat.

In einem ersten Schritt müssen die im Registerharmonisierungsgesetz abschließend aufgeführten Merkmale der kantonalen und kommunalen Einwohnerregister - die Schweiz hat 26 Kantone mit rund 2700 Gemeinden - harmonisiert werden. Das bedeutet, dass die Merkmale in allen betroffenen Registern einheitlich geführt und codiert werden. Anschließend können diese Merkmale der Einwohnerregister und die für statistische Zwecke benötigten Merkmale der Personenregister des Bundes an das BFS übermittelt und dort für die Nutzung für statistische Zwecke zusammengeführt werden.

Um einen reibungslosen, lückenlosen und sicheren Datenaustausch zwischen elektronischen Einwohnerregistern, Personenregistern des Bundes und dem BFS zu gewährleisten, müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden. Wichtigste Komponente ist hierbei die Datenaustauschplattform sedex (secure data exchange). Sie nutzt Governikus, um die Daten für den Transport zu verschlüsseln und zu signieren. Ein Prototyp von sedex wurde beim BIT bereits erstellt und erfolgreich getestet. Ab 2008 soll die Plattform in einem ersten Release in Betrieb genommen werden. Mit der Inbetriebnahme wird auch der Rolloutprozess gestartet: Alle anzuschließenden elektronischen Register sind mit einer sedex-Adapter-Software auszurüsten, welche die Kommunikation mit der Datendrehscheibe ermöglicht.

In naher Zukunft werden über sedex Änderungsmeldungen der Standesämter und des Zentralen Migrationssystems (Zemis) an die Meldebehörden übermittelt. Das Projekt dient auch dazu, erste Erfahrungen beim Einsatz von OSCI, dem deutschen E-Government-Standard für die sichere Datenübermittlung der öffentlichen Verwaltung, zu sammeln. Das OSCI-Transportprotokoll wurde in der Basis generisch aufgesetzt, was dem BIT erlauben wird, diesen Dienst zukünftig als Austauschplattform auch für andere Anwendungen oder Aufgaben anzubieten.

Der Einsatz in der Schweiz ist nicht der erste internationale Einsatz von Governikus: Bereits 2005 wurde die Middleware im Rahmen des europäischen Programms eTEN in Bologna (Italien) und Sheffield (Großbritannien) genutzt.

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